von Roger Blum
Tauchen im Wandlitzer See
Das Wandlitzer Seengebiet im Norden Berlins bietet eine ganze Palette von interessanten Tauchgewässern. Hier befinden sich der Wandlitzer See, der Stolzenhagener See, der Bogensee und der Liepnitzsee.
Der Hauch zweier Diktaturen umweht dieses malerische Seengebiet. Joseph Goebbels hatte am Bogensee seine Villa und unweit des Liepnitzsees befand sich die legendenumwobene Waldsiedlung Wandlitz. Hier wohnten die SED- und Staatschefs Walter Ulbricht, Erich Honecker und Egon Krenz, ebenso Ministerpräsident Willi Stoph, Gewerkschaftschef Harry Tisch und andere ranghohe Politbüromitglieder mit ihren Familien streng bewacht und abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Die Seen waren beliebte Ausflugsziele der DDR-Funktionäre.
Blick auf den Wandlitzer See
Im Herzen des Seengebiets befindet sich der Wandlitzer See, auch Wandlitzsee genannt. Er ist mit ca. 2,15 Quadratkilometer zugleich der flächenmäßig größte See des Gebietes. Der halbmondförmige See hat eine maximale Tiefe von etwa 24 m. Das Ufer ist leider dicht bebaut. Eine gute Einstiegsstelle zum Tauchen findet man an der Badewiese im Bereich der nordwestlichen Uferstraße zwischen Wandlitzer See und Stolzenhagener See. Nur eine schmale Landbrücke trennt die beiden Gewässer. Das Seeufer ist dort mit einem Schilfgürtel bewachsen. Die sich daran anschließende Laichkrautzone zwischen 2 bis 5 m ist für Taucher am interessantesten. Laichkraut, Tausendblatt und Hornblatt bilden kleine Unterwasserwälder. Der Bereich ist die Kinderstube für viele Fischarten. Sie finden hier Futter und Versteck vor den großen Räubern.
„Fischsuppe“ im Uferbereich des Wandlitzer Sees
Hier kann man große Schwärme von kleinwüchsigen Flussbarschen und Plötzen antreffen. Man taucht über ausgedehnte Armleuchteralgenbereiche. Kennzeichnend ist die spröde, brüchige Beschaffenheit der Pflanze, die durch die Einlagerung von Kieselsäure zustande kommt.
Während der Wandlitzer See im Frühjahr und Spätherbst recht klar ist, sind die Sichtweiten im Sommer allerdings nur mäßig. Vor einem Ausflug an den See kann man sich ja bei der ortsansässigen Tauchbasis informieren:
Tauchsportzentrum „Tauch In“ Wandlitz
Prenzlauer Chaussee 5
16348 Wandlitz
Tel.: (033397) 22558
Email: info@tauchin.de
Internet: www.tauchin.de
(Stand: August 2016)
Gerüchten zufolge sollen zwei Flugzeugwracks auf dem Grund des Wandlitzer Sees liegen. Es wird vom Absturz einer He 111, dem Standardbomber der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, als auch von einem amerikanischen Mustang-Jagdflugzeug berichtet. Leider gibt es nur vage Informationen über die Identität der Flugzeuge und das Schicksal der Besatzungen.
Hat jemand Informationen zu den Flugzeugwracks? Oder vielleicht sogar historische Unterlagen oder Fotos? Bitte an senden Sie diese an info [add] easydive24.de, ich freue mich über jeden Hinweis. Vielen Dank!
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