von Roger Blum
Dschungeltaucher
Zu Gast bei den Buntbarschen Yucatans
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Yucatan – das sind dschungelüberwucherte Tempelanlagen und herrliche Natur- und Tauchparadiese. Das Wort ist abgeleitet von Yakalpetén. So bezeichneten die Maya früher die Halbinsel zwischen dem Golf von Mexiko und dem Karibischen Meer. Es bedeutet: Perle am Halse der Erde. Hier befindet sich das längste Barriereriff der nördlichen Hemisphäre und das weltweit zweitgrößte Korallenriff. Es zieht sich entlang der mexikanischen Karibikküste vorbei an Belize bis zum Osten der honduranischen Nordküste. Taucher aus aller Welt schätzen die berühmten Korallenriffe von Cozumel, die „Höhle der schlafenden Haie“ an der Isla Mujeres, wo man regelmäßig auf Ammenhaie und in den Monaten Mai bis September auch auf Walhaie trifft, sowie die Bullenhaie von Playa del Carmen.
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Nahezu unbeachtet bleiben dagegen die Flüsse, Seen und großen Sumpfgebiete. Sie sind ein Paradies für Wasservögel, Frösche, Reptilien, wasserlebende Säuger und vor allem ein einzigartiger Lebensraum für Süßwasserfische. Wenn sie trotz ihrer Formenvielfalt, ihrer Eigentümlichkeiten und ihrer Farbenpracht bei den meisten Mexiko-Tauchtouristen viel weniger Aufsehen erregen als die Rifffische, so liegt der Grund wohl darin, dass die Süßwassergebiete schwerer zugänglich sind, als die der Küste vorgelagerten Korallenriffe. Dichter Dschungel, Savanne und weite Sumpfgebiete schnitten Yucatán jahrhundertelang vom übrigen Mexiko ab. Chichén Itzá, Uxmal, Tulum, Coba und andere Ruinenstädte, die im Urwald verborgen lagen, wurden erst seit Ende des 18. Jahrhunderts nach und nach wiederentdeckt und erforscht.
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Die Halbinsel besteht aus einem mit unterirdischen Flüssen, Höhlen und Cenoten durchsetzten Kalksteinsockel. Cenoten – abgeleitet vom Maya-Wort "Dzenot" – sind Einbruchsstellen der Höhlendecke, über die man in das unterirdische Netz von Tunneln und Kalksteinhöhlen voller Stalakmieten und Stalaktiten gelangt. Sie bieten Höhlentauchern eine spektakuläre Kulisse. Über 80 Höhlensysteme mit mehr als 890 Cenoten wurden bereits entdeckt. Die Gesamtlänge aller erforschten Unterwasserhöhlensysteme beträgt 994 km. Die beiden längsten Systeme - Ox Bel Ha und Sac Actun – sind über jeweils mehr als 130 Cenoten zugänglich. Sie bilden wahrscheinlich das größte zusammenhängende Unterwasser-Höhlensystem der Erde.
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Die Maya betrachteten die Cenoten als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie als religiöse Opferstätten. Es wurden neben Gegenständen wie Statuen, Gefäße, Goldscheiben, Jade oder Weihrauch auch Männer, Frauen und Kinder unter den Gebeten der Maya-Priester dem Regengott Chac geopfert und in die Cenoten gestoßen. Auf einer goldenen Scheibe, die man in der Cenote de los Sacrificios in Chichén Itzá fand, ist eine solche Szene anschaulich dargestellt: Man hielt das Opfer auf dem Rücken liegend fest, während ein Priester das Herz mit dem Messer aus dem Leib schnitt. Neben der Goldscheibe fand man Platten aus gehämmertem Gold, die mit Schlachtszenen bedeckt sind, sowie Masken und Schmuckplaketten. Dazu kamen goldene Ohrringe, hunderte gegossener Kupferglocken, hölzerne Weihwedel und Speere, Webgeräte, Kopfbedeckungen und andere archäologisch interessante Artefakte.
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Im Reich des Jaguars, der Krokodile und Schlangen
Ein weiterer Schatz der Cenoten ist die einzigartige Flora und Fauna. Während der Trockenzeit sind die Cenoten oft die einzigen Wasserstellen und dementsprechend von einer vielfältigen Tierwelt bewohnt. Die Ufer sind bevorzugte Sammelplätze der großen Säuger. Noch immer ist der Dschungel Yucantans Heimat des Jaguars (Panthera onca), der in den Flußniederungen den Tapiren (Tapirus bairdi) auflauert. Während man als Tourist diesen beiden scheuen Säugern aber nur selten begegnen wird, ist die Chance einen Weißrüssel-Nasenbären (Nasua narica) anzutreffen relativ groß. Diese Tiere aus der Familie der Kleinbären sind etwa 60 cm groß, haben ein braunes Fell und einen gestreiften Schwanz. Sie leben im Tiefland am Boden und auf den Bäumen,
sind gute Kletterer und Schwimmer. Weibchen leben in großen Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen, wohingegen Männchen als Einzelgänger umherstreifen.
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Yucatan ist auch der Lebensraum von zwei Krokodilarten, dem Spitzkrokodil (Crocodylus acutus) und dem Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii), sowie der Abgottschlange (Boa constrictor). Bei den Maya existierte der Glaube, dass die Welt auf dem Rücken eines großen krokodilähnlichen Reptils in einem Seerosenteich ruht. Auch der Maya-Gott Ah puch (bzw. Ah ouh puc) wurde krokodilähnlich dargestellt. Der Dämon wurde gemeinhin als Skelett mit Krokodilrücken dargestellt. Er war der Dämon der Zerstörung und galt auch als „Herr der sechs Höllen“.
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Das Verbreitungsgebiet des Spitzkrokodils (Crocodylus acutus) erstreckt sich auch auf die karibische Inselwelt. Mit bis zu sieben Metern Länge gehört es zu den größten Krokodilarten überhaupt. Das Spitzkrokodil lebt meist in küstennahen Süßwassern in den Oberläufen von Flüssen sowie in Seen. Es kann aber auch ins offene Meer schwimmen. Die Tiere bevorzugen langsam fließende Gewässer und tote Flussarme. Als Jungtiere sind die Spitzkrokodile grau bis gelblich braun gefärbt und weisen dunklere Querbänder auf dem Körper auf. Mit dem Alter verblasst die Zeichnung bei den meisten Exemplaren, wodurch erwachsene Spitzkrokodile meistens einheitlich oliv- bis grau-braun sind. Auffällig ist eine deutliche Erhebung vor den Augen sowie der aus asymmetrischen Platten aufgebaute Rückenpanzer. Das Nahrungsspektrum des Spitzkrokodils erstreckt sich über Fische, Schlangen, Krebstiere, Schildkröten, Vögel sowie Säugetiere erstreckt. Auch Angriffe auf Menschen kommen bei dieser Art vor,
sind jedoch sehr selten.
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Eine weitere hier anzutreffende Krokodilart ist das Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii). Das Verbreitungsgebiet des Beulenkrokodils ist auf Mittelamerika beschränkt und reicht von Zentral-Tamaulipas (Mexiko) über die Yucatán-Halbinsel und Chiapas bis nach Belize und Nord-Guatemala. Es lebt vor allem in Sümpfen und kleineren Teichen und Seen im Süßwasser, kann jedoch auch in den küstennäheren Bereichen der Flüsse gemeinsam mit dem Spitzkrokodil vorkommen.
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Die Abgottschlange (Boa constrictor), auch Königsschlange oder Königsboa genannt, ist für viele die klassische Riesenschlange schlechthin. Sie ist in den Wäldern Mexikos bis Nordargentiniens verbreitet. Mit einer Länge von 3 bis maximal 4,5 m und einem Gewicht von 60 kg ist sie deutlich kleiner als die Anakonda. Sie zeichnet sich durch die große Vielfalt des Erscheinungsbildes ihrer Unterarten aus. Die Maya verehrten die Abgottschlange als Boten oder Abgesandten der Götter. Dementsprechend galten die Bewegungen als Hinweise für den Menschen, das Zischen soll ein Zeichen für bevorstehendes Unglück gewesen sein.
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Abtauchen in den Cenoten
In den Cenoten trifft man auch auf farbenfrohe Buntbarsche, Zahnkärpflinge, Welse und Salmler, die wir aus unseren heimischen Aquarien kennen, sowie kleine Schildkröten. Man hat das Tauchen in den Cenoten mit dem Schwimmen in einem riesigen Aquarium verglichen.
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Cenote Kukulkan
Die Cenote Kukulkan befindet sich südlich von Playa del Carmen etwa auf der Höhe von Puerto Aventuras. Sie ist ein Teil des Chac Mool Höhlensystems. Der Höhleneingang befindet sich weniger als 50 m entfernt von der Cenote Chac Mool. Die Kukulkan Cenote hat einen sehr großen lichtdurchfluteten Eingangsbereich mit kristallklarem, türkisgefärbten Wasser. Dieser Pool befindet sich in einer üppig bewachsenen Dschungelumgebung ist sehr gut zum Schnorcheln geeignet.
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Direkt beim Einstieg im sonnendurchfluteten Cavernbereich fällt eine große Menge von Lebengebärenden Zahnkarpfen auf, bei denen es sich um Gambusia yacatana bzw. den Spitzmaulkärpfling Poecilia sphenops handeln könnte. Die Fische sind mit 3 bis 5 cm recht klein. Sie sind ständig damit beschäftigt, den Algenaufwuchs von den Steinen zu picken. Des Weiteren sind Guatemala-Antennenwelse (Rhamdia guatemalensis bzw. Rhamdia quelen) und Buntbarsche anzutreffen. Es dürfte sich bei den Buntbarschen um die Art Rocio octofasciata handeln. Sie stehen in kleineren Gruppen im lichtdurchfluteten Eingangsbereich der Cenote. Auffällig waren die häufig stark zerfransten Flossen. Die Buntbarsche sind etwa 10 cm lang. Angeblich soll in der Cenote Kukulkan auch die Art Amphilophus robertsoni vorkommen. Diese habe ich aber nicht identifizieren können.
Jedoch traf ich in einem abgelegenen flachen Seitenarm der Cenote auf einen einzelgängerisch lebenden, ca. 40 cm großen Tilapia (Oreochromis sp.). Diese Buntbarschart wurde als Speisefisch aus Afrika eingeführt.
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Eingangsbereich der Cenote Kukulkan
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Für Taucher ist es möglich als Einstieg die Cenote Kukulkan zu wählen und als Ausstieg die Nachbarcenote Chac Mool. Das unterirdische Höhlensystem schafft eine gemeinsame Verbindung.
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Schwarzgebänderter Buntbarsch , Guatemala-Antennenwels und Tilapia in der Cenote Kukulkan
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Mit Taucherausrüstung kann man unproblematisch auch den Cavernbereich der Höhle erkunden. Das Wasser ist kristallklar und die Gangdimensionen sind großzügig zwischen drei bis zehn Metern. Nur ab und zu muss man Kopf und Bauch einziehen, um eine Engstelle zu überwinden. Auch wenn es kein Problem ist durchzukommen, stellt das Tauchen im Cavernbereich der Höhle manchen Taucher vor mentale Probleme. Auch im Cave-Bereich findet sich noch Leben. Einige Fischarten haben teilweise blinde Höhlenformen gebildet, die dem Taucher in der Dunkelheit der Höhle begegnen können.
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Taucher mit schönen Stalagmiten und Stalaktiten
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Stopschild mit Sensenmann
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Die Cenote ist während der Eiszeiten in einer Phase des abgesunkenen Meeresspiegels entstanden. Wasser drang in den porösen Kalkstein ein und das im Wasser gelöste Kohlendioxid (als Kohlensäure) schuf Hohlräume, die sich mit der Zeit verbunden haben. Aufgrund der marinen Herkunft des Gesteins lassen sich an den Höhlenwänden häufig Fossilien finden.
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Fossilien an der Höhlenwand
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Beeindruckend sind die Lichteffekte. Wenn man zurück zum sonnendurchfluteten Eingangsbereich der Cenote taucht, bieten sich spektakuläre Lichtshows. Der gesamte Eingang erstrahlt in einem riesigen Sonnenvorhang. Diese Sonneneinstrahlungen hinterlassen sind bei Fotografen und Videofilmern sehr beliebt.
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Die dunkle Seite der Cavernenzone hat eine sehr starke Halokline. Die Cenote Kukulkan hat durch die Meeresnähe und die poröse Gesteinsstruktur sowohl eine Süßwasser- als auch Salzwasserschicht. Beide Schichten vermischen sich nicht. Oben befindet sich das leichtere Süßwasser. Die Salzwasserschicht beginnt etwa ab 10 m Tiefe. Im Grenzbereich zwischen Süß- und Salzwasser, der sogenannten Halokline, kommt es zu einer Schlierenbildung, was die Sicht erheblich einschränken kann.
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Cenote Chac Mool
Die Cenote Chac Mool befindet sich südlich von Playa del Carmen in der Nähe von Puerto Aventuras. Es gibt zwei Einstiege. Die Cenote Chac Mool und die nur wenige Meter entfernte Cenote Kukulkan. Beide Cenoten sind durch ein Tunnel- und Höhlensystem miteinander verbunden. Es sind komfortable Ein- und Ausstiegsstellen angelegt und auch Ausrüstungstische sind vorhanden. Der Eingang der Cenote Chac Mool ist über Treppen zu erreichen und hat einen weniger sonnendurchfluteten Bereich als die Nachbarcenote Kukulkan. Schon in drei Meter Tiefe wird es dunkel und man spürt um sich herum den Fels. Der Schein der Lampe verliert sich in der klaren Unendlichkeit der Höhle.
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Eingangsbereich der Chac Mool Kukulkan mit komfortabler Einstiegsstelle
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Die Artenvielfalt ist wohl dadurch zu erklären, dass sich in der Cenote Chac Mool keine der aggressiven und räuberischen Salmler Astyanax mexicanus finden.
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Der Cavernbereich der Cenote mit seinen Stalakmiten und Stalagtiten ist auch ohne Höhlentaucherausbildung unproblematisch zu erkunden. Eine Besonderheit der Cenote Chac Mool ist eine luftgefüllte Kammer (Airdome) am Ende des Cavernbereichs. Hier kann man Auftauchen und an den Wänden sowohl große Fossilien an der Höhlendecke bewundern als auch handgroße Spinnen, die hier tief im Fels leben.
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Wie auch in der Nachbarcenote Kukulkan verfügt die Cenote Chac Mool über eine sog. Halokline. Im Grenzbereich zwischen Süß- und Salzwasser kommt es bei Verwirbelungen (z.B. durch Flossenschläge) zu einer Schlierenbildung, die die Sicht mäßig bis erheblich einschränken kann. Ansonsten ist das Wasser kristallklar. Die Maximaltiefe der Cenote liegt bei 15 m; die Halokline ist auf ca. 12 m Tiefe.
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Cenote Dos Ojos
Die Cenote Dos Ojos besteht – worauf der Name bereits hinweist – aus zwei Eingängen, die etwa 100 m voneinander entfernt liegen. Dos Ojos heißt „Zwei Augen“ und beschreibt die beiden kreisrunden Absenkungen im Dschungel, welche auch als West- und Ost-Auge bekannt sind. Die beiden großartigen halbkreisförmigen Cenoten sind große kristallklare türkisfarbene Pools, welche sich um die Ränder des Einsturzes in einer üppig grünen Dschungellandschaft gebildet haben.
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Sie befindet sich etwa ein Kilometer südlich von Xel-Ha und 48 Kilometer südlich von Playa del Carmen an der Schnellstraße 307. Von der Abzweigung führt ein 3 Kilometer langer Schotterweg in den Dschungel hinein, und nach ca. 15 Minuten erreicht man das Ost- und Westauge von Dos Ojos.
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Das Ostauge ist auch bekannt als „Barbie Line“; das Westauge als „Bat Cave“ – die Fledermaushöhle. Der Eingangsbereich ist von vielen Fledermäusen bewohnt.
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Die Cenote Dos Ojos zählt zu den besten Höhlen-Tauchplätzen der Welt
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Die Fischfauna von Dos Ojos ist im Gegensatz zu anderen Cenoten recht beschränkt. Die Cenote wird im Wesentlichen von Salmlern der Art Astyanax mexicanus bewohnt, der nicht nur im Einstiegs-, sondern im gesamten Grottenbereich der Höhle vorkommt. Dies mag daran liegen, dass die Salmler sich räuberisch von Jungfischen anderer Arten ernähren. Sie sind trotz ihrer mäßigen Größe sehr aggressiv und attackieren in Schwärmen auch gern Badende, wie ich am eigenen Leib feststellen musste. Die zehn bis zwölf Zentimeter großen Fische von typischer Salmlergestalt sind zwar ungefährlich, aber das Zwicken auf der Haut ist schon lästig bis unangenehm.
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Die Salmler folgen auch den Tauchern und ihren Lampen. So dringen sie auch in den Höhlenbereich vor und erbeuten Krebstiere, attackieren blinde Höhlenfische und fressen deren Jungtiere, was negativen Einfluss auf die Fauna der Höhle hat. Wird man also von einer größeren Gruppe Salmler verfolgt, so sollte man im Cavern-Bereich der Cenote einige Zeit ohne Licht verbleiben, so dass die Salmler wieder in Richtung Tageslichtbereich schwimmen.
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Die großen Salmlerschwärme ziehen wiederum die bis zu 60 cm lange Schläfergrundel Gobiomorus dormitor an. Mir ist ein ca. 30 cm langes Exemplar dieser Raubgrundelart aufgefallen, welches sich mit dem Bauch nach oben unter einer Holzbohle auf ihre Beute lauerte.
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Nur vereinzelt findet man in Dos Ojos Lebendgebärende Zahnkarpfen der Gattung Mollinesia. Die Lebendgebärenden Zahnkarpfen sind in Dos Ojos durch Poecilia mexicana vertreten. Als weitere Art der Lebendgebärenden Zahnkarpfen kann man Gambusia yucatana beobachten.
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Gran Cenote
Gran Cenote - Der Name sagt alles. Die Cenote beeindruckt durch ihre Größe und die unzähligen fantastisch geformten Stalaktiten und Stalagmiten. Sie ist eine der beliebtesten Plätze für Schnorchler, Cavern- und Höhlentaucher an der Riviera Maya. Sie befindet sich an der Straße nach Coba etwa 4 km von Tulum entfernt. Es befinden sich dort Toiletten und Umziehmöglichkeiten sowie Tische, um die Tauchausrüstung zusammenzubauen.
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Ein einfacher etwa 30 m langer Weg führt über eine Holztreppe zu einer Plattform am Wasser. Hier befindet sich ein großer lichtdurchfluteter Eingangsbereich der mit Seerosen bewachsen ist. Die Cavernen-Zone ist sehr großzügig mit guter Lichteinwirkung. Sie bietet spektakuläre Ausblicke zurück zum Eingangsbereich. Die Formationen und Wände der Cenote sind in hellen Farben gehalten und die Sicht ist das ganze Jahr über hervorragend.
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Die Gran Cenote ist der Haupteingang des Höhlensystems Sac Actun („die weiße Höhle). Es gilt derzeit als das zweitlängste Unterwasserhöhlensystem der Welt mit über 176 Kilometern kartografierten und erforschten Passagen und über 130 Cenoten, die innerhalb des Systems miteinander verbunden sind.
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Neben Karibischen Schmuckschildkröten (Trachemys venusta venusta) gibt es große Bestände von Poecilia mexicana. Die Salmler findet man hier bis in eine Tiefe von 13 Metern. Des Weiteren soll es die Buntbarsche „Cichlasoma“ urophthalmus und Astatheros robertsoni geben, die ich jedoch nicht gesichtet habe. Letztere Art soll paarweise zusammen ab zwei Metern Tiefe im Tageslichtbereich stehen. Die Lebendgebärenden Zahnkarpfen sind in der Gran Cenote durch Poecilia mexicana vertreten, deren Männchen hier herrlich rote Segelflossen haben.
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Als weitere Art der Lebendgebärenden Zahnkarpfen kann man Gambusia yucatana beobachten. Ihr Verbreitungsgebiet befindet sich in Mexiko, Guatemala und Belize.
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Leider findet die Flora und Fauna der Cenoten in der Taucherliteratur bisher nur wenig Beachtung. Ich hoffe, dass der Artikel einen kleinen Beitrag leisten kann, die einzigartige Welt der Cenoten etwas näher zu bringen.
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Süßwasserfische Mittelamerikas
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Höhlentauchen in der Cueva Padre Nuestro (Dominikanische Republik)
Vor der Küste Hispaniolas, der heutigen Dominikanischen Republik und Haiti, befindet sich ein ausgedehntes Korallenmassiv, welches so mancher spanischen Galeone zum Verhängnis wurde. Etwa 50 Schiffe, zum Teil reich beladen mit Gold- und Silberschätzen und Edelsteinen, sollen an diesem Riffgebiet gesunken sein...
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Schnorcheln in den geheimen Wasserquellen der Mayas (Mexiko)
Am Cenotensystem Nohoch Nah Chich angekommen, beginnt das Schnorchel-Abenteuer. Die Cenoten sind Höhlen, die während der Eiszeiten entstanden sind. Da die Halbinsel Yucatan aus korallinem Kalkstein besteht, konnte in Phasen des absinkenden Meeresspiegels Wasser in den porösen Kalkstein eindringen. In der Maya-Zeit wurden die Cenoten als heilig verehrt.
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Tauchen mit Bullenhaien vor Puerto Aventuras (Mexiko)
Eigentlich war ich in Mexiko um abseits des Meeres die Tier- und Pflanzenwelt in den Cavernbereichen der Süßwassercenoten zu fotografieren. Hier im Dschungel leben farbenfrohe Buntbarsche, Zahnkärpflinge, Welse und Salmler, die wir aus unseren heimischen Aquarien kennen, sowie blinde Höhlenfische und Schmuckschildkröten. Doch es zog mich dann doch noch ans Meer, als sich die Gelegenheit bot, mit einer kleinen Truppe von abenteuerlustigen Tauchern mit Bullenhaien zu tauchen.
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Die Höhle der schlafenden Haie (Mexiko)
Ein sehr beliebtes Ziel für Taucher ist die „Höhle der schlafenden Haie“ (Cueva de los Triburones Dormidos), die sich etwa 5 km nordöstlich der Isla Mujeres vor Cancun befindet. Schon Albert Falco, Cousteaus Cheftaucher, schwärmt in seinem Buch „Mein abenteuerliches Leben auf der Calypso“ von den schlafenden Haien Yucatáns. Selbst Tigerhaie, Karibische Riffhaie und auch die massigen Bullsharks sollen hier anzutreffen sein...
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