Home | Impressum | Kontakt
Easydive24.de
Startseite Tauchziele Tauchen in Deutschland Meeresleben Fisch-Führer Wracktauchen Tauchberichte Fotos Links






Was ist ein Schatz und wem gehört er?
Wann gilt ein Schatz als "verborgen"?
Was ist wenn man eine Sache entdeckt, deren Eigentümer noch ermittelbar ist?
Wer ist Finder?
Welche Pflichten hat der Finder?
Wie hoch ist der Finderlohn?
Kann der Finder den Ersatz seiner Aufwendungen verlangen?
Wann erwirbt der Finder das Eigentum an der gefundenen Sache?
Was passiert, wenn der Finder den Fund nicht anzeigt oder auf Nachfrage verheimlicht?


--- [Anzeige] ---

von Roger Blum

Flugzeugwracks in Deutschland

Der letzte Flug der Fords Folly

Das Flugzeugwrack im Glindower See


Am 6. März 1944 flogen die Amerikaner ihren ersten großen Tagesangriff auf Berlin. Gegen Mittag erreichten mehrere Hundert Maschinen vom Typ B-17 „Flying Fortress“ und B-24 „Liberator“ die Hauptstadt. Wie Schwärme silberner Vögel am blauen Himmel zogen die alliierten Bomber ihre Bahn. Mit diesem Angriff der in Großbritannien stationierten 8. US-Luftflotte begann ein neues Kapitel der Kriegsgeschichte. Seit diesem Tag gehörten Luftangriffe rund um die Uhr zum Berliner Kriegsalltag. Nachts flogen die Engländer, tagsüber die Amerikaner. Ziel der Angriffe war die Brechung von Moral und Kriegswillen der deutschen Bevölkerung.

Unter den Bombern, die am 6. März 1944 Richtung Berlin flogen, befand sich auch die B-24H der 754th Bomber Squadron, 458th Bombergruppe, mit der Seriennummer 42-52515. Der schwere Langstrecken-Bomber stand unter dem Kommando des jungen Guy Clifford Rogers. Die Maschine wurde von seiner Besatzung „Ford´s Folly“ getauft. Die zehnköpfige Besatzung bestand aus 2Lt. Guy Clifford Rogers (Pilot), 2Lt. Francis O. Proteau (Co-Pilot), 2Lt. John E. Hightower (Navigator), Sgt. Harry Goldstein (Schütze), F/O Joseph S. Root Jr. (Bombenschütze), S/Sgt. Leroy Smith (Funker) sowie die Schützen S/Sgt. Raymond C. Fiebiger, Sgt. Marvin J. Lademan, Sgt. Virgil O. Morrow und Sgt. Marvin T. Wilson. Für die meisten Besatzungsmitglieder war die Mission nach Berlin ihr erster Einsatz. Es sollte auch ihr letzter sein.

Als die Bombergruppe gegen 13.45 Uhr die Region um Potsdam erreichte, wurden sie von schwerem Flakfeuer und heftigen Gegenangriffen deutscher Jäger empfangen. Die „Ford´s Folly“ wurde von der Flak schwer getroffen. Es entzündete sich ein Treibstofftank und das Flugzeug explodierte in der Luft. Die Maschine verlor schnell an Höhe und stürzte dann südwestlich von Berlin in den mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Glindower See bei Petzow. Pilot Rogers und Copilot Proteau konnten zuvor abspringen. Rogers landete schwer verletzt auf einem Acker bei Petzow. Dort wurde er aufgegriffen und ins Luftwaffenlazarett Berlin-Reinickendorf gebracht, wo er bei einer Notoperation ein Bein verlor. Nach seiner Genesung im Krankenhaus Obermaßfeld in Thüringen (Stalag 9-C) kehrte er noch vor Kriegsende im Austausch gegen deutsche Piloten nach Amerika zurück. Auch Proteau wurde gefangen genommen. Er verbrachte den Rest des Krieges in der Stalag Luft I. an der Ostsee.

Die anderen acht Besatzungsmitglieder stürzten mit dem brennenden Flugzeug in den Glindower See. Sechs Leichen der Besatzungsmitglieder wurden am Ufer gefunden. Drei von ihnen wurden auf dem Friedhof Petzow und drei in Werder beigesetzt, ehe die sterblichen Überreste 1950 auf einen Alliiertenfriedhof nach Belgien umgebettet wurden. Zwei Besatzungsmitglieder – unter ihnen Sgt. Harry Goldstein, der sich freiwillig für die Mission gemeldet hatte – gelten als vermisst.


Glindower See

Glindower See


Im Herbst 1999 wurde das Wrack der „Ford´s Folly“ von einem Potsdamer Sporttaucher auf dem Grund des Glindower Sees entdeckt. Es handelte sich um ein aus dem Schlamm herausragendes Propellerblatt der Liberator. Das störende Fischereihindernis sollte geborgen werden. Die anschließende Bergung erfolgte durch Taucher des Deutschen Unterwasserclubs Berlin e.V. (DUC) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Technikmuseum. Im Zuge der Bergungsarbeiten wurden noch zwei weitere der insgesamt vier Pratt & Whitney-14-Zylinder-Sternmotoren des Bombers aus dem Schlamm freigepumpt. Sie wurden auf das Arbeitsfloß des DUC gehoben und dann im Uferbereich abgelegt. Die drei Motoren mit je ca. 800 kg Gewicht wurden von einem Lkw-Kran aufgenommen und verladen. Der erste Motor wurde restauriert und im Zweirad-Museum Werder ausgestellt, welches heute leider nicht mehr existiert. Die beiden anderen Motoren wurden ins Deutsche Technik Museum gebracht. Der vierte Motor ist weiterhin verschollen und ruht wahrscheinlich noch tief im Schlamm des Glienicker Sees.




Das könnte Sie auch interessieren:


Das Stolteraa-Wrack (Deutschland) Vor Stolteraa bei Warnemünde liegt in nur 6 m Tiefe das Wrack eines englischen Bombers in der Ostsee. Vom Flugzeug ist heute nicht mehr viel erhalten. Es liegt in vielen Kleinteilen verstreut auf dem steinigen Grund der Ostsee. Teile vom Motor, dem Fahrwerk und die Gitterkonstruktion der Tragflächen sind gut zu finden. Mit etwas Glück findet man auch einen Propeller, der etwas weiter Richtung Land liegt. [mehr]

Lancaster-Bomber bei Berlin entdeckt (Deutschland) Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Reichmarschall Hermann Göring in einer Rundfunkansprache vollmundig erklärt: „Wenn auch nur ein feindliches Flugzeug unser Reichsgebiet überfliegt, will ich Meier heißen!“. Nur wenige Jahre später legten alliierte Bomberverbände deutsche Städte in Schutt und Asche. So auch am Vorabend des Heiligen Abends des Jahres 1943. Einer von ihnen wurde von deutschen Nachtjägern südlich von Berlin abgefangen und stützte bei Motzen ab. [mehr]





Vom Kampfjet zum Tretboot (Deutschland) Etwa 30 km nordöstlich von Berlin liegt der Straussee. In ca. 6 m Tiefe in der Uferregion liegen mehrere fast 5 m lange Zusatztanks russischer Jagdflugzeuge. Angeblich sollen sich im See noch ca. zwei Dutzend weitere Tanks befinden. Die Zusatztanks dienen der Erhöhung der Reichweite der Jagdflugzeuge. Sie werden abgeworfen, um in einem eventuellen Luftkampf über dem Einsatzgebiet manövrierfähiger zu sein. [mehr]

Rätselhaftes Flugzeugwrack im Unteruckersee (Deutschland) Vor etwa zwei Jahren hörte ich abends am Biertisch in Zollchow von einem Dorfbewohner die Geschichte über den Abschuss einer russischen Jak-9 über dem Unteruckersee. Im April 1945 soll ein Junge der Hitlerjugend mit einer Panzerfaust das Flugzeug abgeschossen haben. Die Absturzstelle befinde sich zwischen Prenzlau und dem Nachbarort Röpersdorf. Sollte diese Geschichte wahr sein? [mehr]


Im Schlamm versunken - Das Flugzeugwrack im Unteruckersee Im Nordosten Brandenburgs bei Prenzlau liegt der Unteruckersee. Mit einer Länge von 7,6 km und einer Breite von 2,4 km ist der Unteruckersee der größte See der Uckermark. Die maximale Tiefe beträgt 19,60 m. Am Westufer des Sees befinden sich die Städte Zollchow und Röpersdorf. Hier befindet sich ein interessantes Tauchziel: das Wrack einer russischen JAK 9. [mehr]

Die Dornier Do-17 im Bötzsee Zwischen Strausberg und Altlandsberg bei Berlin befindet sich der Bötzsee. In den etwa 4 km langen und 400 m breiten See ist am 20. oder 21. Dezember 1944 ein deutsches Kampfflugzeug vom Typ Dornier Do 17 abgestürzt. Der zweimotorige Schulterdecker mit einziehbarem Fahrwerk gehörte der Navigationsschule der Luftwaffe in Strausberg. [mehr]

Flugzeugwracks im Liepnitzsee Der Liepnitzsee befindet sich nördlich von Berlin bei Bernau und gilt als einer der saubesten Seen Brandenburgs. Bei Tauchern weckt die Bucht vor Ützdorf besonderes Interesse. Hier soll das Wrack eines abgestürzten Jagdflugzeugs der deutschen Luftwaffe vom Typ Focke-Wulf Fw 190 liegen. Ebenfalls wird vom Wrack des amerikanischem B-17 Bombers "Belle of the Brawl" auf dem Grund des Liepnitzsees berichtet. [mehr]


Geheimnisvolles Flugzeugwrack im Seddinsee (Deutschland) Der Seddinsee gehört zusammen mit dem Langen See, dem Krossinsee sowie der Großen Krampe zu einer ausgedehnten Seenlandschaft an der südöstlichen Stadtgrenze von Berlin. Die meist miesen Sichtweiten und der viele Bootsverkehr schrecken eigentlich vom Tauchen ab. Doch der See birgt ein kleines Geheimnis. Berichten zufolge soll im Nordosten des Sees bei Gosen am Zwiebusch während des 2. Weltkriegs ein Flugzeug abgestürzt sein. Es handelt sich nicht um den amerikanischen Bomber, der über Müggelheim abgeschossen wurde. [mehr]

Die Focke Wulf im Schlosssee bei Alt-Zeschdorf (Deutschland) Im landschaftlich schönen Oderbruch liegt der der Schlosssee bei Alt-Zeschdorf. Der Weg zwischen dem Schlosssee und dem Hohenjesarschen See ist Teil des Wegenetzes der Jakobswege. Im Schlamm fand man 1996 die Überreste einer Focke Wulf 190A-9. Das Flugzeugwrack erinnert daran, dass im Oderbruch eine der letzten großen Schlachten des 2. Weltkrieges stattfand. Heute sind die Wrackteile und die persönlichen Gegenstände des Piloten im Luftfahrtmuseum Finowfurt ausgestellt. [mehr]

Startseite | Destinations / Tauchziele | Fischbestimmung | Tauchen in Deutschland | Wracktauchen | Schatztauchen
Allgemeine Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt Easydive24