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Sporttauchermuseum Berlin

Tauchermuseum beteiligte sich am Museumstag 2016



Der Tauchsportklub Adlershof im ProSport Berlin 24 e.V. beteiligte sich mit seinem Museum am 22. Mai 2016 am 39. Internationalen Museumstag (IMT). Der Museumstag wird vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und soll auf das breite Spektrum der Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der Museen aufmerksam machen. Das im Jahre 2014 gegründete Museum nahm mit seiner Eröffnung regelmäßig am Museumstag teil, nun also zum dritten Mal.


Besuch des vereinseigenen Museums


Uwe Scholz führte interessierte Taucher und Nichttaucher durch das vereinseigene Museum. Zu sehen waren mehrere hundert im Eigenbau und industriell hergestellte Tauchgeräte, Masken, Flossen, Harpunen und Unterwasserfilm- und Videokameras. Ein Film über Hans Hass, der Inspiration für unsere „Väter des Tauchsports“ war, wurde gezeigt. Kaffee, Kuchen und Erfrischungsgetränke wurden angeboten. Einige Besucher interessierten sich für unser Vereinsleben und die Tauchausbildung – auch diese Bedürfnisse konnten befriedigt werden, durch Gespräche mit Tauchlehrer und Rundgang im Vereinshaus der Sportgruppe Wendenschloß mit den Technikräumen der Taucher.

Als neue Ausstellungsstücke konnte das Sporttauchermuseum eine Vielzahl von Eigenbaugeräten des Meeres- und Polarforschers Dr. Martin Rauschert präsentieren, z.B. Kameragehäuse aus den 1950iger Jahren. Dr. Rauschert leitete die „Arbeitsgemeinschaft Unterwasserforschung“ bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften der DDR. In den Jahren 1980-82 und 1984-86 überwinterte er auf der Antarktisstation Bellingshausen. In der sowjetischen Antarktisstation war der Biologe auch für Taucherarbeiten und Bilddokumentationen zuständig. Es folgten Forschungsreisen nach Spitzbergen, zum Franz-Joseph-Land und Novaja Zemlja, ins Magellangebiet, zum berüchtigten Kap Hoorn, nach Deception Island und zur Antarktischen Halbinsel, ein 6-monatiger Aufenthalt auf der argentinischen Antarktisstation Jubany sowie mehrere Expeditionen in die Weddelsee. Dr. Rauschert veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Abhandlungen, z.B. „Mein erstes Wort war Pinguin“ und „Tauchen im Eismeer – Überwinterung in einer russischen Antarktisstation“. Dr. Rauschert steht dem Tauchsportklub noch heute sehr nahe, u. a. über die Treffen der „Alten Karpfen“.


Podwodnik-2 Weltaflex
Sowj. Drucklufttauchgerät "Podwodnik-2" (UdSSR, 1989) und UW-Gehäuse von Weltaflex (Eigenbau Martin Rauschert)


Zu den besonderen Ausstellungsstücken gehören auch historische Tauchutensilien, die ein gewisser Franz Cech aus Wien in den Jahren 1945 – 1952 für die Expeditionen des österreichischen Meeresforschers Prof. Dr. Rupert Riedl entworfen und hergestellt hatte. Prof. Riedl war Leiter der ersten österreichischen Nachkriegsexpedition „Unterwasser-Expedition Austria“. Bekannt sind seine Unterwasserfilme „Das Leben im Riff“ (1951) und „Lichter unter Wasser“ (1952).

Und wie das Leben so spielt, am 13. Mai (also gut eine Woche vor dem IMT) bekam das Museum Besuch aus Wien: Sohn Anton Cech war zum zweiten Mal mit vier Familienmitgliedern zu Besuch im Tauchermuseum. Ob nun Zufall oder nicht, an diesem Tag wäre Franz Cech dreiundneunzig Jahre alt geworden. Von dessen selbst hergestellten interessanten Tauchutensilien vergangener Jahre präsentieren wir schon eine Vitrine voller Exponate - ein Blumengruß war uns ein Bedürfnis. Natürlich hatte Fam. Cech wieder viel zukünftiges Ausstellungsmaterial im Gepäck. Diesmal jedoch suchte Anton Cech im Vorfeld in Wien auch bei alten Bekannten seines Vaters, bei denen er noch Ausrüstungsgegenstände vermutete. Und er wurde fündig. Anton wartete mit einem Gehäuse für eine Filmkamera auf, das uns Erstaunen und größte Bewunderung abnötigte.


Ein Kniefall vor den neuen Exponaten Uwe ist begeistert von dieser Präzisionsarbeit


Bereits 1964 hatte Franz Cech dieses Gehäuse in einer selbstgefertigten Form aus Polyester-Kunstharz gegossen, poliert, mit allen für die Bedienung der Filmkamera benötigten Durchbrüchen und Adaptern ausgestattet. Dazu mit zwei Frontscheiben für Objektiv und Belichtungsmessung versehen, sowie zwei Betrachtungslupen über ein Prisma gekoppelt, sodass man die sich vor der Kamera bewegenden Objekte sowohl aus der horizontalen als auch aus der vertikalen Haltung sehen konnte. Ein Meisterstück.


Ein neues Schmuckstück


Es war Anton Cech gelungen, den jetzigen Besitzer zu überzeugen, dieses Spitzengerät vergangener Jahre dem Sporttauchermuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen.

In den Tagen kurz nach dem Museumstag konnte das Museum als Leihgaben auch neue attraktive Vitrinen übernehmen – unter dem Strich: Das Tauchermuseum ist schon fast gerüstet für den nächsten Museumstag und freut sich auf noch mehr Besucher.

Text/Bilder: Otmar Richter, Roger Blum, Uwe Scholz






Kehrenbürger unter Wasser - Mülltauchaktion im Köpenicker Stichkanal Im Rahmen der Initiative Kehrenbürger versammelten sich am 20. September 2014 mehr als 30 Mitglieder des Tauchsportklubs Adlershof im ProSport 24 e.V. in der Köpenicker Altstadt, um mit Unterstützung der Berliner Stadtreinigungs-betriebe den Stichkanal von Unrat zu befreien. Bereits nach wenigen Minuten holten sie das erste verrostete Fahrrad aus dem schlammigen Grund. [mehr]

Abtauchen in Wendenschloß (Berlin-Köpenick) Wendenschloß liegt im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick etwa dreieinhalb Kilometer von der Altstadt Köpenick entfernt. Der Name verweist auf die Wenden, die hier einst wohnten. Hier machten die Taucher des Tauchsportklubs Adlershof im ProSport24 e.V. vor dem Historischen Fährhaus eine interessante Entdeckung. In 2-3 m Tiefe entdeckten sie zufällig einige gut erhaltene Tassen, Teller und Kaffeekännchen der MITROPA. [mehr]


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