Der El Yunque Nationalpark befindet sich Nordosten Puerto Ricos. Der vom United States Department of Agriculture verwaltete Nationalpark bietet ein einmaliges Naturerlebnis. Er ist das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Insel und der größte tropische Regenwald der USA.
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Das Gebiet wird hauptsächlich durch den Gebirgsrücken der Luquillo Mountains und den Berg El Yunque (1.080 m) bestimmt. Die Hügel und Hänge sind von dichtem, teilweise unberührtem tropischen Regenwald bedeckt. Der dichte Wald beherbergt eine üppige Pflanzenvielfalt, darunter riesige Farne, und Orchideen. An den Bäumen wachsen Lianen, Schmarotzerpflanzen und Pflanzen mit Luftwurzeln.
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Durch den Wald fließen mehrere Bäche und Wasserläufe. Herrliche Wasserfälle laden zum verweilen ein. Meine hier beschriebenen Beobachtungen machte ich am Big Tree Trail. Er führt zum La Mina Wasserfall. Der Pfad ist kein Rundweg, man muss ihn also wieder in umgekehrter Richtung entlang gehen, wenn man zum Ausgangspunkt zurückkehren möchte.
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Entlang dieses Weges gibt es viel zu entdecken. Ich hielt an einem kleinen Bach, der durch den Regenwald floss und wohl in den Rio de la Lima mündete. Der Bach war nur etwa einen halben Meter breit und wenige Zentimeter tief. Das Wasser strömte hier über glatt geschliffenes Felsgestein. Soweit ersichtlich waren die Felsen nackt und unbewachsen.
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Ich ließ mich nieder und beobachtete die kleinen kaum tellergroßen Wasserbecken des Baches um zu schauen, ob Tiere in den kleinen Bächen und Flüsschen des Regenwaldes leben. In dem Bächlein entdeckte ich Süßwassergarnelen und eine Grundelart.
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Wahrscheinlich handelt es sich um eine Steinbeißergrundel bzw. Sirajo-Grundel (engl. Sirajo goby, Sicydium plumieri). Diese im Süßwasser der Antillen und Westindischen Inseln lebende Grundelart wird 7,5 bis max. 11 cm lang. Ihr natürlicher Lebensraum sind kleine, steinige Süßwasserbäche wie hier im puertoricanischen Regenwald. Sie kommt südlich von Kuba bis nach Trinidad und Tobago vor. Die kleine Grundel ist ein guter Schwimmer. Sie hat eine Saugscheibe, die es ihr ermöglicht, sich auf Felsen in schnell fließenden Gewässern zu klammern, die von Algen abweidet. Die Grundel passt ihre Färbung der Umgebung an und kann die Farbe schnell ändern.
Bei der Süßwassergarnele ist die Artbestimmung schwieriger, denn es leben 10 verschiedene Garnelenarten in den Gewässern des Regenwaldes:
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Atya lanipes (engl. Spunning basket shrimp, span. Guábara, Chagara)
Atya innocuos (engl. Basket shrimp, span. Guábara, Chagara)
Atya scabra (Raue oder Grüne Fächergarnele, engl. Gata or Carnucuto shrimp, span. Gata)
Micratya poeyi (engl. Caribbean Dwarf Filter Shrimp, span. Camaroncito de río)
Xiphocaris elongate (Gelbnasengarnele, engl. yellow rhino shrimp, span. Chirpi, Salpiche oder Piquine)
Macrobrachium crenulatum (span. camarón bocú)
Macrobrachium faustinum (Boxerhandgarnele, span. Coyuntero)
Macrobrachium carcinus (engl. Big-claw River Shrimp, span. Camarón de río)
Macrobrachium heterochirus (engl. cascade river prawn, span. Silgao)
Potimirin mexicana (span. Camaroncito)
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Meines Erachtens dürfte es sich bei meiner Beobachtung um Gelbnasengarnelen (Xiphocaris elongate) handeln. Typisches Merkmal ist das extrem verlängerte Rostrum, dass meist gelb, aber auch rot gefärbt sein kann. Dadurch besitzen sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Roten Nashorngarnele. Beide Arten sind allerdings nicht verwandt.
Text/Fotos: Roger Blum
Beobachtungszeitraum: März 2015
Literatur:
United States Department of Agriculture (USDA), Shrimp of the El Yunque Forrest, Juli 2008
U.S. Fish & Wildlife Service, Caribbean Freshwater Crustaceans
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Dschungeltaucher – Zu Gast bei den Buntbarschen Yucatans
Yucatan – das sind dschungelüberwucherte Tempelanlagen und herrliche Natur- und Tauchparadiese. Taucher aus aller Welt schätzen die berühmten Korallenriffe. Nahezu unbeachtet bleiben dagegen die Flüsse, Seen und großen Sumpfgebiete. Sie sind ein Paradies für Wasservögel, Frösche, Reptilien, wasserlebende Säuger und vor allem ein einzigartiger Lebensraum für Süßwasserfische. Wenn sie trotz ihrer Formenvielfalt, ihrer Eigentümlichkeiten und ihrer Farbenpracht bei den meisten Mexiko-Tauchtouristen viel weniger Aufsehen erregen als die Rifffische, so liegt der Grund wohl darin, dass die Süßwassergebiete schwerer zugänglich sind, als die der Küste vorgelagerten Korallenriffe. Dichter Dschungel, Savanne und weite Sumpfgebiete schnitten Yucatán jahrhundertelang vom übrigen Mexiko ab.
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Unweit der Festungsanlage San Christóbal fand ich beim Schnorcheln ein einen länglichen Gegenstand. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass es sich nicht um einen Stein, sondern um ein altes Geschütz handelte, wahrscheinlich eine kleine Kanone. Auf dem Mündungsbereich befand sich ein Schneckengehäuse, so dass es zunächst nicht zu erkennen war. Als ich die Schnecke ablösen wollte, um die Kanone näher zu untersuchen, streckte mir ein Oktopus sein Gesicht entgegen und hielt das Gehäuse mit einem Tentakel fest.
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