von Roger Blum
Grabowsee: Wo die Geister wohnen
Das Geisterkrankenhaus und der Schatz des Kurdirektors
Ein kleiner See im Norden Berlins ist Mittelpunkt allerlei kurioser Geschichten: der Grabowsee. Der See liegt verstreckt in einem Waldstück bei Oranienburg. Hier am Ostufer des Sees befinden sich die Ruinen einer ehemaligen Lungenheilanstalt. Vor über 120 Jahren entstand hier die erste Heilstätte für Lungentuberkulose in Norddeutschland. Die ansteckende und nicht selten tödliche Krankheit war um 1900 eine Volkskrankheit. Die lungenkranken Patienten konnten hier am waldreichen Ufer des Grabowsees gut durchatmen und genesen.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Rote Armee von 1945 bis 1995 das Areal als Lazarett. Seit dem Abzug der Truppen verfällt es. Der morbide Charme der verfallenen Ruinen bietet tolle Motive für Fotografen und Filmer. George Clooney drehte hier Szenen für seinen Film „Monument´s Men“ und im Horrorfilm „Heilstätten“ ging eine Gruppe den Gerüchten um übernatürliche Begebenheiten nach. Tatsächlich zeiht die ehemalige Lungenheilanstalt am Grabowsee Geisterjäger und andere skurile Gestalten an, weil es in den verlassenen Ruinen angeblich spukt. Es heißt, dass nachts manchmal die Schreie der ehemaligen Patienten zu hören sind. Huah, wahrlich spuky.
Der morbide Charme der ehemaligen Lungenheilanstalt bietet tolle Motive für Fotografen und Filmer
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Die Direktorenvilla aus dem Jahre 1903 liegt etwas abseits. Sie ist die älteste der heute noch erhaltenen Häuser. Angeblich soll der Direktor der Heilanstalt hier irgendwo einen Schatz versteckt haben. Gefunden wurde er bisher nicht. Hat er ihn vielleicht im See versenkt?
An dem spukhaft-verwunschenen See wollte ich natürlich einmal tauchen. Eine kaputte, erheblich sanierungsbedürftige Zufahrtsstraße führte mich in eine Sackgasse an dessen Ende sich eine kleine Badestelle befindet. Diese nutzte ich als Einstiegsstelle zum Tauchen. Der See funkelte in der Sonne und wollte mir seine Geheimnisse preisgeben. Also schnell umziehen und ab ins Wasser. Ein paar Pflanzen, viel Schlamm und ab und zu ein paar Baumstämme im Uferbereich waren jedoch alles, was ich sehen konnte. Ich hörte nur meine eigenen Atemgeräusche, keine Wassergeister und keine Stimmen. Auch keine Kiste mit dem Schatz des Direktors fand ich auf dem Seegrund. Aber es war ein wunderschöner Tag in der Brandenburger Natur.
Fotos: Roger Blum und Che Carlito
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