von Roger Blum
Tauchen in Berlin und Brandenburg
Der Karosseriesee bei Halbe
Wieder einmal führte mich ein Tauchausflug in das Köris-Teupitzer-Seengebiet. Es befindet sich südlich von Berlin und erstreckt sich zwischen Zossen, Königs Wusterhausen und Märkisch-Buchholz. Trotz der Nähe zu Berlin ist die Wald- und Seenlandschaft abgeschieden und naturbelassen. Hier befinden sich mehrere idyllische Waldseen, die sich hervorragend zum Tauchen eignen. Es handelt sich häufig um ehemalige Tongruben, wie der Tonsee bei Klein Köris, der Pätzer Tonsee, die Tongruben von Körbiskrug sowie der Heidesee bei Halbe südöstlich von Teupitz.
Blick auf den Karosseriesee
|
Eigentlich wollte ich am Heidesee tauchen gehen. Der See ist eines meiner Lieblingsgewässer im Umland von Berlin. Da jedoch ein paar Angler die Einstiegsstelle blockierten, suchte ich eine Ausweichmöglichkeit. Und so tauchte ich eben im Karosseriesee bei Halbe. Der See steht etwas im Schatten des Heidesees, der nur wenige Meter entfernt ist. Der Karosseriesee ist ebenfalls eine ehemalige Tongrube. Als der Tonabbau aufgegeben wurde, füllte sich die Grube mit Wasser und ließ den Karosseriesee entstehen.
Der See ist heute Brutareal für Wasservögel und Aufenthaltsort vieler Muscheln und Schnecken sowie unzähliger Insekten und ihrer Larven, von denen sich die meisten Fische, Lurche und Vögel des Sees ernähren. Häufig fand ich die Larven der Segellibellen gut getarnt und mit Schlammresten bedeckt.
Mit Schlammresten bedeckte und gut getarnte Segellibellen-Larve
|
An warmen, schwülen Sommertagen beginnen die Frösche zu quacken. Ihre Rufe sind weit zu hören. Häufig fand ich unter Wasser kleine Kaulquappen.
Frösche und Kaulquappe im Karosseriesee
|
Dankbare Fotoobjekte sind auch die Amerikanische Flusskrebse, die schwerfällig, fast ungeschickt über den Seegrund stolpern und wütend ihre Scheren entgegenstrecken, wenn man ihren zu nahe kommt.
Amerikanischer Flusskrebs verstreckt sich in einem Armeeessgeschirr
|
Traurige Bekanntheit erlangte das Gebiet rund um Halbe durch die Kesselschlacht im April 1945. Nach dem Zusammenbruch der 9. Armee wurden die kaum noch kampffähigen Reste in dem Waldgebiet zwischen Märkisch-Buchholz und Halbe von der Roten Armee eingeschlossen. Nachdem ein Kapitulationsangebot abgelehnt wurde, brachen zwischen dem 25. und 28. April 1945 die letzten gepanzerten Truppen auf Befehl von General der Infanterie Theodor Busse unter großen Verlusten aus dem Kessel aus. Auch im Karosseriesee sind noch Militaria-Überreste aus dieser Zeit zu finden.
Text und Fotos: Roger Blum
Das könnte Sie auch interessieren:
|
|
Tauchen im Heidesee bei Halbe (Brandenburg)
Ein weiteres interessantes Tauchgewässer in der Region der Teupitz-Köriser-Seenkette ist der Heidesee in Halbe. Der 7,8 ha große See ist der Größte einer Gruppe von ehemaligen Tonstichen, die sich nordwestlich von Halbe befinden. Man erreicht ihn am besten mit Auto über die Autobahn A13 (Anschlussstelle Teupitz/Halbe). Er ist ein beliebter Badesee, der im Sommer von Groß und Klein zum Schwimmen, Sonnenbaden und Relaxen aufgesucht wird.
[mehr]
|
|
Heidi - Der Riesenwels aus dem Heidesee (Brandenburg)
Die Anwohner berichten von einem 1,5 bis 2 m langen Wels im Heidesee bei Halbe (Brandenburg). Gleich dachte ich an die schaurigen Geschichten aus der Klatschpresse. Ob Kuno, der Riesenwels aus Mönchengladbach, der einen Dackel verspeist haben soll, Rheinhard, das Krokodil aus dem Rhein, oder Schnappi, bei dem sich die Presse nicht einig war, ob es sich um ein Krokodil oder einen Riesenwels handelte - alljährlich heißt es: Alarm im Badesee! Nun also hat das kleine Städtchen in Brandenburg, auch seinen Monsterwels.
[mehr]
|
|
Der Tonsee – Relikt des Berliner Baubooms (Deutschland)
Der 12 ha große See entstand aus einer ehemaligen Tongrube, die um 1860 angelegt wurde. Der Tonabbau bescherte dem Gebiet am Ende des 19. Jahrhunderts einen ernormen wirtschaftlichen Aufschwung. Da infolge des Baubooms in der sich entwickelnden Hauptstadt Berlin enorme Mengen an Ziegelsteinen benötigt wurden, entstanden hier eine Vielzahl von Tongruben, Ziegeleien und Kiesgruben. Allein in der Tongrube bei Pätz wurden um 1910 jährlich 25 Millionen Ziegelsteine produziert.
[mehr]
|
|
Lancaster-Bomber bei Berlin entdeckt (Deutschland)
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Reichmarschall Hermann Göring in einer Rundfunkansprache vollmundig erklärt: "Wenn auch nur ein feindliches Flugzeug unser Reichsgebiet überfliegt, will ich Meier heißen!" Nur wenige Jahre später legten alliierte Bomberverbände deutsche Städte in Schutt und Asche. So auch am Vorabend des Heiligen Abends des Jahres 1943. Einer von ihnen wurde von deutschen Nachtjägern südlich von Berlin abgefangen und stützte bei Motzen ab.
[mehr]
|
|
|
Das könnte Sie interessieren:
|
--- [Anzeige] ---
|
|