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von Roger Blum

Vereinigte Arabische Emirate

Die nördlichen Emirate entdecken


Wüstensand und Sonne haben die Vereinigten Arabischen Emirate im Überfluss. Doch die beiden Küsten des Landes zwischen Persischem Golf und Indischen Ozean bieten auch lange Sandstrände und eine exotische Unterwasserwelt. Nachdem ich in den vergangenen Jahren bereits die Westküste mit Dubai und Abu Dhabi bereist hatte, wollte ich diesmal die restlichen fünf Emirate – Fujairah, Ras al-Khaimah, Umm al-Qaiwain, Ajman und Sharjah - kennenlernen.

Dibba Rock Kardinalbarsch Apogon aureus
Dibba Rock
Wiedehopf in Fujairah


Insbesondere reizte mich das Emirat Fujairah an der Ostküste. Es gilt als das ärmste der Emirate, da bis heute hier weder Öl noch Gas gefunden wurde. Auch die Perlenindustrie konnte sich hier nicht entwickeln. Fujairah setzt allerdings verstärkt auf den Tourismus, denn das Emirat hat ein anderen Schatz: die Unterwasserwelt mit Hart- und Weichkorallen und einem enormen Fischreichtum. Beliebte Tauchgebiete sind Dibba, Fujairah und Khor Fakkan. Auch nach Musandam ist es nicht weit.

Ich verbrachte meinen Tauchurlaub in Dibba an der Grenze zur omanischen Musandam-Provinz. Die Fahrt vom Flughafen Abu Dhabi dauerte etwa 3 Stunden. Vom Hotelzimmer blickte ich direkt auf den berühmten Dibba Rock. Dort sollen Walhaie, Schildkröten, Guitarrenrochen und große Fischwärme anzutreffen sein. Ich konnte den ersten Tauchgang kaum erwarten.


Dibba Rocks

Dibba Rock


Die Fischvielfalt überraschte mich. Überall traf ich auf Arabische Kaiserfische und Kofferfische, Wimpelfische, Arabische Schwarzpunkt-Falterfische, Hufeisenfalterfische, Rotfeuerfische, Papageifische und Arabische Scheinschnapper. Die Stars am Dibba Rock sind aber die Schwarzspitzen-Riffhaie. Die Sichtung von Haien ist fast garantiert. Allerdings hat man im flachen Wasser eher die Chance sie zu Gesicht zu bekommen, was insbesondere die Schnorchler erfreut. Die Schnorchler haben meist mehr Haie gesehen als wir Taucher.


Marmormuräne Gymnothorax undulatus
Schwarzspitzenriffhai Carcharhinus melanopterus
Cheilinus lunulatus
Tauchen Fujairah


Häufig sah ich Putzerstationen an denen kleine Putzerlippfische ihre Dienste anbieten. Hier versammeln sich Fische, die sich von den Putzerlippfischen von Parasiten und abgestorbener Haut säubern lassen. Insbesondere die vielen hier vorkommenden Rotmaul-Drückerfische nutzten diesen Service. Aber auch die Konkurrenz der kleinen Unterwasserdienstleister war nicht weit. In einer anderen Spalte entdeckte ich eine Marmor-Muräne, die sich von Putzergarnelen reinigen ließ.

Aber auch „Makroianer“ kommen am Dibba Rock voll auf ihre Kosten: Nacktschnecken, Seenadeln und farbenfrohe See- und Federsterne sind keine Seltenheit.


Dibba Rock Dibba Rock
Dibba Rock
Dibba Rock


Getaucht bin ich mit dem The Palms Dive Center. Die Tauchbasis befindet sich im Radisson Blu Resort direkt in Sichtweite des Dibba Rock. Von hier sind es nur 5 Minuten mit dem Boot zu dem fantastischen Tauchplatz. Es werden in der Regel täglich zwei Ausfahrten angeboten. Am Morgen ist das Wasser meist klarer. Die Guides der Basis sind freundlich und die Ausrüstung macht einen gepflegten Eindruck.

The Palms Dive Center
c/o Radisson Blu Resort
P.O. Box 12590
Fujairah, United Arab Emirates
Tel.: +971 9 244 9700
Fax: +971 9 244 97777
www.radissonblu.com/resort-fujairah
(Stand: Oktober 2016)

Nun wollte ich auch die weiteren Emirate kennenlernen. Sharjah, Ajman, Ras al-Khaimah und Umm al-Qaiwain gehören zu den weniger bekannten Emiraten des Landes. Die nördlichen Emirate waren im 18. Jahrhundert als „Piratenküste“ berüchtigt bis die Scheichtümer mit Großbritannien einen Vertrag schlossen, in dem sich die Scheichs verpflichteten sich nicht mehr an Piraterie zu beteiligen und ihre Scheichtümer als an Großbritannien zu binden. Bereits die Fahrt war sehr interessant. Die gebirgige Felslandschaft der Musandam-Halbinsel im Osten wechselte in eine flache Steinwüste und dann in eine rote Sandwüste mit hohen Dünen. Ich fuhr durch Ras al-Khaimah, dem nördlichsten Emirat. Immer wieder sah ich Dromedare am Straßenrand.


Ras al-Khaimah

Wüste in Ras al-Khaimah


Nach nur etwas über einer Stunde Fahrtzeit von Dibba an der Ostküste erreichte ich das kleine Emirat Umm al-Qaiwain am Persischen Golf. Die gleichnamige Hauptstadt befindet sich etwa 30 km nördlich von Sharjah auf einer langgestreckten Halbinsel, die auf beiden Seiten von Inseln umsäumt ist. Die langgestreckte Küstenregion von Umm al-Qaiwain lädt zum Baden, Wassersport und Vogelbeobachtung ein. In der weitläufigen Meerwasserlagune der Bucht Chaur al-Badya (Khor al-Baydah) sind interessante Vogelbeobachtungen möglich. Das Gebiet ist ein Naturschutzgebiet, in dem sich seltene Vogelarten angesiedelt haben.

Der Tourismus steckt in Umm al-Qaiwain allerdings noch in den Kinderschuhen. Es gibt nur eine Handvoll Hotels und wenige Shoppingmöglichkeiten. Dies macht aber auch den Reiz dieses kleinen Emirats aus, das gerade einmal 1 % der Fläche der Vereinigten Arabischen Emiraten einnimmt. Hochhäuser sucht man hier vergebens. Die Einwohner leben noch traditionell vom Fischfang und Handel. Früher war hier die Perlentaucherei stark verbreitet.

Unweit der Altstadt befindet sich das Flamingo Beach Hotel. Von hier aus kann man Schnorcheln, Fischen oder Vogelbeobachtungtouren in der Lagune und den dahinterliegenden Mangroveninseln unternehmen. Tauchspots in Umm al-Qaiwain sind Dara (15 m), Kamran (46 m), Ajman Glory (49 m) und Energy Determination (75 m). Einen Tauchshop, das Al Soor Diving Training Center, findet man an der Hauptstraße nach Umm al-Qaiwain:

Al Soor Diving Training Center
P.O. Box: 3519
Umm Al Quwain / United Arab Emirates
Tel.: #0506969600
Email: alsoor_uaq@hotmail.com
(Stand: Oktober 2016)

Nur ein paar Kilometer südlicher befindet sich das Emirat Ajman. Es ist das kleinste Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate. Ajman befindet etwa 22 km nordöstlich von Dubai und 8 km von Sharjah entfernt. Das Emirat wird landseitig vollständig vom Emirat Sharjah umschlossen. Früher war es ein Zentrum der Perlentaucherei. Heute lebt man in Ajman vom Fischfang und Bootsbau. Der Tourismus ist im Aufbau.


Ajman

Ajman


Vogelliebhaber können Flamingos und Reiher in der vorgelagerten Lagune beobachten.

Tauchplätze in Ajman sind Moajil 5, Water Lily, Manal (6 m) und die Barracuda Barge (18 m). Im Sharjah sind zu betauchen das Al Khan Wreck (15 m), Bu Rashid Wreck (14 m) Seer Bu Na´air Island (10-15 m), Diffuri Maadu (4 m), Sayed Jamal Al-Din (23 m) und Nastaran (20 m).

Abschließend ist festzuhalten, dass die Vereinigten Arabischen Emirate mehr zu bieten haben als Wüsten und Shoppingmalls. Auch für Taucher und Naturliebhaber ist das Land ein faszinierendes Reiseziel.

Text/Fotos: Roger Blum

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