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OMAN
Fläche: 309.500 km²
Hauptstadt: Maskat
Währung: 1 Rial Omani = 1.000 Baisas
Staatsform: absolute Monarchie (Sultanat)
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von Roger Blum
Tauchen im Oman
Abgeschiedenes Musandam
Nach Musandam wollte ich schon immer einmal. Die Halbinsel im Nordosten der Arabischen Halbinsel an der Straße von Hormus ist kaum erschlossen und erst seit einigen Jahren für Besucher zugänglich. Noch vor einigen Jahren war dieses Gebiet noch militärisches Sperrgebiet. Musandam ist ein Teil des Sultanats Oman, jedoch geografisch durch die Vereinigten Arabischen Emirate abgeschnitten. Unsere Tauchbasis The Palm Fujairah im Radisson Blu Resort organisierte innerhalb eines Tages die nötigen Papiere für den Grenzübertritt. Ich schloss mich einer Gruppe von drei englischen Tauchern an. Wir fuhren mit dem Geländewagen nach Dibba. Ein Teil der Stadt liegt im Emirat Sharjah (Schardscha), ein anderer Teil im Emirat Fujairah (Fudschaira) und der nördliche Teil in Musandam im Oman. Der Grenzübertritt in Dibba war unproblematisch, Pass vorzeigen und weiterfahren.
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Obwohl wird nur wenige Kilometer gefahren sind, eröffnete sich im omanischen Teil Dibbas eine andere Welt. Hier wirkte alles traditioneller und ursprünglicher. Unsere Fahrt dauerte nicht lange, denn bereits wenige Hundert Meter hinter der Grenze befand sich die Tauchbasis Normad Ocean Adventures. Die Tauchbasis liegt fußläufig zum Dhow-Hafen von Dibba. Der Empfangsbereich befindet sich in einem Innenhof mit arabischer Chill-Ecke unter schattenspendenden Palmen und einem Blick auf das Hadjar-Gebirge.
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Nach einer kurzen Einweisung ging es zum Hafen. Im Hafen standen arabische Dhaus und die Omanis verkauften am Hafen den frischgefangenen Fisch. Nachdem die Ausrüstung im Boot verstaut war, fuhren entlang der Küste Richtung Norden. Die Sonne brannte und ich suchte mir ein schattiges Plätzchen. An klaren Tagen soll man die gegenüberliegende, etwa 60 km entfernte Küste des Irans erahnen können. Die karge Landschaft mit den schroff ins Meer abfallenden Felsen und großen Fjorden beeindruckte mich. Seeschwalben begleiteten das Boot. Häufig sollen Delphine die Boote begleiten, auch Walhaie zieht es in das Gebiet. Doch heute hatten wir kein Glück.
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Nach knapp einer Stunde erreichten wir den ersten Tauchspot: Octopus Rock. Uns empfing ein ziemlich wütender Omani. Es stellt sich heraus, dass eine Woche zuvor wohl ein Taucher die Bojenleine seiner Fischfalle zerschnitten hatte, so dass diese für ihn unwiderbringlich verloren gegangen war. Auch wenn der Taucher wohl ein hehres, lobenswertes Umweltbewusstsein hatte, so ist zu bedenken, dass der Fischfang für viele Omanis die einzige Einnahmequelle für ihren Lebensunterhalt ist. Sein Ärger war für mich durchaus nachvollziehbar. Als wir ihm versicherten, nur tauchen zu wollen und seine Netze in Ruhe zu lassen, fuhr er fort.
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Der Tauchplatz verdankt seinen Namen nicht der Vielzahl von vorkommenden Tintenfischen, sondern seiner Gestalt. Die Felsformation soll sich unter Wasser wie Oktopusarme ausbreiten. So karg der Fels über der Wasseroberfläche ist, so reich ist er unter Wasser bewachsen. Die Vielzahl bunter Weich- und Hartkorallen überraschte mich. Die Riffe waren bunter und belebter als die südlich gelegenen Riffe in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die gesamte Bandbreite der Korallenfischwelt war vertreten: Kaiserfische, Drückerfische, Anemonenfische, Rotfeuerfische, Falterfische….die Liste könnte ich ewig lang fortsetzen. Auch eine Schildkröte ließ sich blicken. Insbesondere die vielen Muränen beeindruckten mich. Mehrere Graue Muränen schlängelten sich durchs Riff. Aber auch Gelbmaulmuränen und eine fette, fast zwei Meter lange Netzmuräne.
Im Sommer sollen hier häufig Walhaie anzutreffen sein, ansonsten auch Zebrahaie. Und die Makroliebhaber finden Seepferdchen und Seenadeln.
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Netzmuräne, Gelbmaulmuräne und Graue Muräne am Octopus Rock
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Den zweiten Tauchgang unternahm ich am Lima Rock, eine Insel außerhalb von Ras Lima. Lima Rock gilt als einer der besten Tauchplätze mit jeder Menge Fisch. Je nach Wetterlage kann man nordwärts, südlich oder im Osten tauchen. Wir wählten Lima Rock South. Die Sicht war hier besser als am Octopus Rock und auch die Fischvielfalt schien noch größer. Ich tauchte entlang einer mit Korallen überwachsenen Wand. Falter-, Drücker- und Kaiserfische waren in den verschiedensten Arten anzutreffen. Aus Felsspalten lugten Lobster und immer wieder fette Netzmuränen. Je mehr ich mich nach Osten bewegte, desto mehr nahm die Korallenbewuchs ab und die Strömung zu. Schließlich kämpfte ich mich entlang einer kargen Felswand gegen die Strömung. Hier im Blauwasser sollen häufig die Großen des Meeres und Barrakudaschwärme. Große Stachelmakrelenschwärme glitzerten im Blau des Wassers und eine Gruppe Fledermausfische wählte mich als ihren Begleiter aus. Auch ohne Haie war Lima Rock ein toller Tauchplatz.
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Es war ein insgesamt sehr interessanter – wenn auch viel zu kurzer Aufenthalt – in diesem abgeschiedenen Teil der Welt.
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Rotfeuerfisch am Lima Rock
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