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Das Goldbarrenschiff
Sonderausstellung zum 100. Jahrestag des Untergangs der „Laurentic“
von Roger Blum
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Am 25. Januar 2017 jährte sich der Untergang der „Laurentic“ zum 100. Mal. Das als Truppentransporter und Hilfskreuzer umgebaute ehemalige Passagierschiff der White Star Line lief am 25. Januar 1917 vor der Nordküste Irlands auf eine deutsche Mine und sank. An Bord befand sich eine Ladung von 3.211 Goldbarren mit einem Gewicht von etwa 43 t. Das Gold war für den Kauf von Kriegsmaterialien aus Kanada und den Vereinigten Staaten bestimmt. In einer aufwendigen Bergungsaktion der Royal Navy konnten bis 1924 insgesamt 3.186 Goldbarren geborgen werden. 1932 wurden durch ein privates Bergungsunternehmen weitere 5 Barren geborgen. Die heikle Fracht gilt als eine der größten Mengen Gold, die je aus einem Schiffswrack geborgen wurde. Das Schiff erhielt daher den Spitznamen „Das Goldbarrenschiff“ (The Gold Buillion Ship).
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Das Wrack der „Laurentic“ liegt in seichtem Wasser vor Lough Swilly. Es lag auf 36 m Tiefe. Mit der Bergung des Goldes hatte die britische Admiralität den Bergungsexperten Leutnant G. Damant beauftragt. Bereits sechs Wochen nach dem Untergang war er vor Ort um die ersten Goldbarren zu bergen. Doch schwere Stürme erschwerten die Arbeiten und beschädigten das Wrack stark. Da sich das Wrack gedreht hatte, musste man sich nun durch die fünf Stahldecks einen neuen Zugang zur Goldkammer sprengen. Als man dort ankam, war das Gold nicht mehr da. Offenbar waren die Goldbarren nach Backbord gerutscht und durch die zerstörten Decks hinuntergestürzt, als der Schiffsrumpf während des Sturms umschlug. Damant entschied sich, Deck für Deck zu sprengen und die Trümmer sorgfältig beiseite zu schaffen. Nach vierjähriger Arbeit war erst ein Bruchteil des Goldes geborgen. Die Bergungsaktion dauerte insgesamt sieben Jahre bis 1924.
In dieser Zeit wurden von den 3.211 versunkenen Goldbarren bis auf 25 Stück alle geborgen. 5 weitere fand man bei einer späteren Suchaktion. Das Wrack ist heute ein beliebtes Ziel für Taucher. Auch Schatzsucher zieht es hierher, denn 20 Goldbarren sollen immer noch verschollen sein.
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Anlässlich des 100. Jahrestags des Untergangs widmet das Tower Museum in Derry (Nordirland) in der Zeit vom 25. Januar 2017 bis 26. Juni 2017 der „Laurentic“ eine Sonderausstellung. Neben der geborgenen Schiffsglocke, einer Replik eines Goldbarrens und vielen geborgenen Gegenständen erfährt man viel Wissenswertes über den Untergang des Schiffes.
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Literatur: Günter Lanitzki, Das Schicksal der LAURENTIC, Poseidon 12/1976, S. 550 f.
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