Es gibt nur noch wenige weiße Flecken auf der touristischen Landkarte. Einer davon ist mit Sicherheit Albanien. Fast 60 Jahre war das Land für Besucher geschlossen. Die Küste des Balkanstaates galt als „Europa´s most forbidding coast“. Zwischen 600.000 und 700.000 (!) Bunker ließ das ehemals kommunistische Regime unter Enver Hoxha bauen um sich gegen eine ausländische Invasion zu schützen, die niemals kam.
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Nach 60 Jahren Isolation öffnet sich das Land langsam dem Tourismus. Die Einreise ist heute problemlos möglich. Man wollte nicht einmal meinen Pass sehen. Die lange Isolation des Landes hatte zur Folge, dass die Tauchgebiete nahezu unberührt sind. Bei Sichtweiten um 20 m warteten eine Vielzahl von Wracks auf ihre Entdeckung. Die Seeroute um Saranda war in der Antike ein wichtiger Handelsweg zwischen Italien und Griechenland. Erst im vergangenen Jahr wurde nahe Saranda ein antikes Handelsschiff mit zahlreichen Amphoren gefunden. Der Tauchtourismus steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Dies ist auf die derzeit geringe Nachfrage zurückzuführen, denn Touristen kommen noch zu selten nach Albanien und die einheimische Nachfrage ist – da der Tauchsport doch recht kostenintensiv ist – durch das geringe Einkommensniveau der Albaner begrenzt.
Es gibt mittlerweile aber eine polnische Tauchbasis im Süden des Landes, in Saranda. Leider erhielt ich einen Tag vor meiner Ankunft eine Mail aus Polen, dass die Basis noch nicht geöffnet ist.
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Aber in der hufeisenförmigen Bucht von Saranda soll nur 300 m vom Ufer entfernt das Wrack eines 110 m langen Frachtschiffs liegen, das im Zweiten Weltkrieg von deutschen Bombern zerstört wurde. Das Schiff – das durch eine Wracktonne markiert ist – liege auf der Backbordseite in einer maximalen Tiefe von 18 m. Die Aufbauten sollen bis 3 m unter die Wasseroberfläche reichen. Also Maske und Unterwasserkamera eingepackt und los ging es. Allerdings stellte sich heraus, dass sich in der Bucht von Saranda mehrere Bojen bzw. Wracktonnen befanden. Welche davon war nun die Richtige? Jede von ihnen konnte die beschriebene Wracktonne sein. Da ich nicht von Boje zu Boje schwimmen und den albanischen Langstreckenschwimmrekord brechen wollte und sich im Übrigen im südlichen Küstenbereich noch sehr viele Minen im Wasser befinden sollen (u.a. berichtet ein Taucher davon, in der Bucht von Saranda in nur 4 m Tiefe auf eine Seemine gestoßen zu sein, die mit einer Kette am
Grund befestigt war), habe ich das Tauchen ad acta gelegt. Die albanische Unterwasserwelt blieb also für mich weiter „terra incognita“ – unentdecktes Gebiet.
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