Das Kiwi Riff ist das Hausriff des Mövenpick Resort & Spa Tala Bay im Süden Aqabas. Es besteht aus unzähligen kleinen Korallentürmen, die zwischen 10 und 20 Meter Wassertiefe verstreut sind. Mit etwas Phantasie erinnern die kleinen, eiförmigen Korallentürmchen an die Form der Kiwi-Frucht. Den Namen soll das Riff aber dem neuseeländischen Taucher Benan Airey verdanken, der Mitentdecker dieses Tauchplatzes war.
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Orange und violett leuchten die Juwelen-Fahnenbarsche Pseudanthias squamipinnis
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Nach nur wenigen Flossenschlägen über eine kleine Seegraswiese erreiche ich die ersten Korallentürmchen des Kiwi Reefs. Die Türme bestehen aus Tisch- und Salatkorallen, Feuerkorallen, Hirnkorallen und Weichkorallen sowie farbenfrohen Schwämmen. Das Riff macht einen intakten Eindruck. Es heißt, dass im Golf von Aqaba die widerstandsfähigsten Korallen der Welt leben. Forscher untersuchen, was die Korallen hier am nördlichen Ausläufer des Roten Meeres so besonders macht.
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Jeder Korallenblock hat sein eigenes kleines Ökosystem. Viele Arten haben sich aufeinander eingestellt und sind Symbiosen eingegangen. Ich beobachte auf dem Sandgrund Wächtergrundeln, die gemeinsam mit kleinen Knallkrebsen in einer Wohnhöhle leben. Der Krebs baut die Höhle, indem er den Sand auf seinen Scheren anhäuft und herausträgt. Im Gegenzug bewacht die Grundel den Eingang der Höhle. Der Krebs hält mit seinen Antennen stets Kontakt zur Grundel. Diese signalisiert dem Krebs durch ihr Verhalten, wenn vor der Höhle Gefahr droht.
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Viele Korallentürme sind sogenannte Putzerstationen, d.h. kleine Unterwasser-Spa-Bereiche für die Riffische. Ich sah wie sich Fische von blauen Putzerlippfischen Labroides dimidiatus die Kiemenspalten, die Schuppen und sogar das Maul reinigen und Muränen von einem Trupp keiner Garnelen ihre schrumpelige Haut von Parasiten, Verunreinigungen und abgestorbenen Hautteilen befreien ließen. Unter einem anderen Korallenvorsprung warteten Gebänderte Scherengarnelen auf Kundschaft.
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Putzerstation am Riff (Graue Muräne mit Putzergarnele)
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Die bekannteste Symbiose ist natürlich die der Anemonenfische und der Seeanemonen, die am Kiwi-Riff häufig anzutreffen sind. Die Nesselzellen der Anemonen bieten den kleinen orange-weißen Anemonenfischen Schutz und diese wiederum verteidigen ihre Anemone gegenüber Fressfeinden.
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Auf einigen Anemonen fand ich die Rotmeer-Partnergarnele Periclimenes longicarpus. Sie leben vor allem auf der Blasenanemone Entacmaea quadricolor. Auffällig sind die langen Scheren der bis zu 2,5 cm langen Garnelen. Diesen verdanken sie auch ihnen Namen longicarpus, was „Lange Hand“ bedeutet. Meist sind mehrere Garnelen auf einer Anemone anzutreffen. Die Nesselzellen der Anemone schützen die kleinen Garnelen vor Feinden. Im Unterschied zu der Symbiose mit den Anemonenfischen hat die Anemone aber keinen Nutzen von der Anwesenheit der Garnelen.
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Kleine Putzteufel - die Rotmeer-Partnergarnelen Periclimenes longicarpus
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Jedes Mal, wenn ich am Kiwi Riff tauchte, konnte ich Neues entdecken: Pyjama-Nacktschnecken Chromodoris quadricolor und Pustelwarzen-Nacktschnecken Phyllidia melanocera boten schöne Fotomotive, ebenso wie die vielen Muränen. Vor allem Graue Muränen (Gymnothorax griseus) traf ich sehr häufig an. Sie werden auch Pünktchenmuränen genannt, da sie auf dem Kopfbereich markante schwarze Punktmuster haben. Vor allem die Jungtiere bewohnen häufig in Gruppen ein Versteck zwischen den Korallen.
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Graue Muränen sind am Kiwi Riff keine Seltenheit
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Vor meine Kamera bekam ich auch Gelbmaulmuränen (Gymnothorax nudivomer), Sternflecken-Muränen (Echidna nebulosa), Marmormuränen (Gymnothorax undulatus) und Rußkopfmuränen (Gymnothorax flavimarginatus). Die Tiere öffnen stets ihr Maul und zeigen die spitzen, gebogenen Zähne, was immer etwas bedrohlich wirkt. Die vermeintliche Drohgebärde ist aber dem Umstand geschuldet, dass Muränen über keinen Kiemendeckel verfügen, mit denen Frischwasser durch die Kiemen gepumpt wird. Vielmehr erzeugen Muränen ihren Atemwasserstrom durch ein ständiges Öffnen und Schließen ihres Mauls.
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Gelbmaulmuräne Gymnothorax nudivomer
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Drachenköpfe lauerten regungslos in ihren Korallenverstecken. Mit ihrer rötlichen Grundfärbung und den bräunlichen Flecken passen sie sich meisterhaft ihrer Umgebung an. Hier war Vorsicht geboten, denn sowohl die Kiemendeckel als auch die vordere Rückenflosse ist mit giftigen Stacheln bewehrt. Die Tarnung des Drachenkopfs ist so gut, dass er auf den Fotos gar nicht richtig zur Geltung kommt.
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Beim genauen Hinsehen sah ich häufig Seenadeln und sogar zwei Schmuck-Geisterpfeifenfische (Solenostomus paradoxus). Letztere werden auch Harlekin-Geisterpfeifenfische genannt, da sie unverwechselbar bunt von zahlreichen fransenartigen Hautauswüchsen bedeckt sind. Diese seltsam aussehenden Fische sind mit den Seepferchen verwandt und wahrscheinlich die Schönesten der Familie. Harlekin-Geisterpfeifenfische sind schwer zu finden, da sie nur etwa fingergroß sind. Ich war froh die zwei dieser schönen Tiere am Kiwi Riff antreffen zu können.
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Harlekin-Geisterpfeifenfisch Solenostomus paradoxus
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Nach jedem Tauchgang war die Speicherkarte voll mit tollen Motiven - von den winzigen Garnelen auf den Blasenanemonen und farbenprächtigen Nacktschnecken bis hin zum großen Napoleon-Lippfisch, der im Blau des Wassers patroulierte. Am Kiwi Riff ist es nie langweilig.
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Kontakt:
Sinai Divers Aqaba
Möwenpick Resort Tala Bay – Aqaba
+932 (3) 20 50 030
+962 (78) 664 0109
sdaqaba@sinaidivers.com
(Stand: Januar 2019)
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