Außergewöhnliche Naturerscheinungen werden oft auch als das "achte Weltwunder" bezeichnet - so auch der Milford Sound an der Westküste der Südinsel Neuseelands. Der beeindruckende Fjord bietet Sporttauchern die einmalige Gelegenheit die einzigartige Unterwasserwelt der Tiefsee kennenzulernen. Aufgrund eines bis zu 3 m hoher Süßwasserfilms auf dem Salzwasser, der sich aus Regen und Schmelzwasser speist und durch die ausgewaschenen Tannine des Waldes so dunkel ist, dass das Wasser kaum Licht durchlässt, lassen sich Tiefseearten bereits in betauchbaren Tiefen beobachten. So trifft man hier auf die weltgrößte Kolonie Schwarzer Korallen, die gewöhnlich erst in Tiefen von 200 m bis 1000 m vorkommen. Ein meeresbiologischer Schatz, denn Tauchgänge allein mit Druckluft wären in derartige Tiefen unmöglich.
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An einem der aktivsten tektonischen Gebiete der Erde, dem Pazifischen Feuerring, bildeten sich während der Eiszeiten massive Gletscher, die sich tief in die Berge einschnitten und diese abschliffen. Dabei entstanden im Süden von Neuseeland 14 vom Meerwasser gefüllte Fjorde, die bis zu 40 Kilometer ins Binnenland reichen und von gewaltigen Bergen umgeben sind, die in Höhen bis zu 2.000 Metern reichen. Diese spektakuläre Küstenlinie bildet den Fiordland Nationalpark, der ein Teil der Wahipounamu World Heritage Area ist, die im Norden an der Martins Bay beginnt und bis zum Waitutu Forest im Süden reicht.
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Der 15 Kilometer lange Milford Sound ist nördlichste der Fjorde und die wichtigste Touristenattraktion des Fiordland-Nationalparks. Er ist als einziger Fjord über eine Straßenverbindung erreichbar, die erst 1952 angelegt und durch den 1200 Meter langen Homer Tunnel führt. Zuvor war die Anreise nur per Boot oder über den 54 Kilometer langen Milford Track möglich. Sämtliche Pläne der jüngeren Vergangenheit den Fjord leichter - vor allem für Urlauber aus Richtung Queenstown - zugänglich zu machen wurden zum Glück für die natürliche Unberührtheit der Region abgewiesen. Von der nächsten Stadt Te Anau sind es 120 Kilometer. Die beschwerliche Anfahrt spiegelt sich auch in den Tauchpreisen wieder: ein Tauchgang wird ab 295 NZ$ angeboten, was etwa 200 Euro entsprechen.
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Mit dem Boot geht es tief durch die atemberaubende Fjordlandschaft mit atemberaubender Aussicht auf hohe Berge und spektakuläre Wasserfällen. Am bekanntesten ist hier der Mitre Peak, der mit einer Höhe von 1692 m mit zu den höchsten Bergen rund um den Milford Sound gehört und direkt an der tiefsten Stelle des Fjords mit 265 Metern liegt.
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Die beeindruckende Landschaft geht auch unter Wasser weiter. Die Unterwasserwelt ist karg und steinig - das macht sie aber so besonders. Die Felsen sind von großen Kolonien Gelber Krustenanemone (Parazoanthus sp.) überzogen, dazwischen ab und zu ein Vasenschwamm oder eine Rote Koralle.
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Aufgrund einer Besonderheit bietet das Fjord die einmalige Gelegenheit, die Flora und Fauna der Tiefsee kennenzulernen. Möglich macht das das aus den Bergen kommende frische Wasser, das Tannine aus dem Waldboden absorbiert, die das Wasser teefarben verfärben. Sobald das Frischwasser das Meer erreicht, setzt sie sich als dicke Schicht auf die Oberseite des Salzwassers und schafft eine teefarbene Schicht, die als Lichtblocker wirkt und das Wasser dunkler ist. Tiere, die normalerweise in Tiefen wohnen, leben in Milford Sound in geringeren Tiefen.
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Die bekannteste Spezies, die das Tauchen in Milford Sound so einzigartig macht, die Schwarze Koralle Antipathella fiordensis. Hier in den Fiordland gibt mit über 7 Millionen Kolonien eine der größten Ansammlungen von Schwarzen Korallen. Einige von ihnen sind über 300 Jahre alt. Normalerweise leben sie in Tiefen von 200 m bis 1.000 m, aber hier in Milford Sound können sie schon in 10 m unter der Wasseroberfläche beobachtet werden. Anders als ihr Name vermuten lässt ist die Färbung der Schwarzen Koralle nicht schwarz sondern weiss. Nur das Skelett ist schwarz. Dieses ist überzogen von einer Vielzahl von kleinen weißen Polypen, der nur 1 mm groß sind.
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Das Fjordland ist die südlichste Region der Welt, in der Langusten leben. Die vielen Höhlen und Grotten bieten den perfekten Lebensraum für den Südlichen Felsenhummer Jasus edwardsii, deren ausgewachsene Tiere eine Körperlänge von bis zu 230 mm und ein Gewicht von 8 kg erreichen können. Die Löcher und Spalten im Fels bieten Unterschlupf für unzählige Exemplare. Nirgendwo anders auf der Welt habe ich annähernd eine solch großes Vorkommen von Langusten gesehen.
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Die Unterwasserfauna der Fjorde ist unverwechselbar. Über 150 Fischarten kommen hier vor. Der lebendgebärende Brotula Fiordichthys slartibartfasti ist eine endemisch vorkommende, groppenartige Fischart aus der Ordnung der Eingeweidefischartigen (Ophidiiformes), die nur hier in den Fiordlands anzutreffen ist. Mit Ausnahme von Doubtful Sound und Milford Sound, wo das Amateur-Fischerei zugelassen ist, sind die Bauen Kabeljaus Parapercis colias so zahm, dass sie sogar zu den Tauchern schwimmen.
Samt-Feilenfische (Meuschenia scaber) neigen dazu, Taucher eine Weile zu verfolgen, bis sie das Interesse verlieren. Ihren Namen verdanken sie ihren Schuppen, die mit kleinen Stacheln besetzt sind, so dass sie rauh wie eine Feile sind.
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Die Gürtel-Lippfische (Notolabrus cinctus) beißen gerne in freiliegende Stellen der Taucher - typischerweise in die Lippen. Gefährlich sind diese Bisse zwar nicht, aber äußerst unangenehm. Von vier Tauchern verließen bei unserem Tauchgang zwei das Wasser mit blutigen Lippen.
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Der Rote Seebarsch (Helicolenus percoides) und der Südliche Rote Drachenkopf (Scorpaena papillosa) sitzen unbeweglich und gut getarnt auf dem steinigen Untergrund. Ab und zu sind Drachenköpfe auch in den Ästen der Schwarzer Korallen zu finden. Beide Fische sind schlechte Schwimmer, können allerdings aufgeschreckt für einige Meter sehr schnell beschleunigen.
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Tauchen am Shelly Beach in Sydney (Australien)
Shelly Beach ist ein Strand nördlich von Sydney. Das Bild unter Wasser wird durch große Felsbrocken, Seegras und Kelpwiesen bestimmt. Dazwischen tummelten sich unzählige Fische, von denen einige nur in Südaustralien vorkommen. Den bekanntesten, den Fetzenfisch, bekam ich zwar nicht zu Gesicht, dafür aber Blue Grouper und die „Alte Frau“, eine nur hier vorkommende Fischart, die leicht an ihrer eigentümlichen Form zu erkennen ist.
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Schnorcheln vor Goat Island (Neuseeland)
Etwa eine Autostunde von der neuseeländischen Hauptstadt Auckland entfernt liegt an der nordöstlichen Küste nahe dem Fischerdorf Leigh die kleine Insel Goat Island. Das glasklare Wasser und die faszinierende Unterwasserwelt mit Kelpwäldern haben das umliegende Meeresschutzgebiet zu einem ganzjährig beliebten Tauchgebiet gemacht. Der Spot zählt zu den besten Tauchgründen in der Nähe von Auckland.
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