Die Bucht Beau Vallon auf den Seychellen zieht Schatzsucher aus der ganzen Welt an. Hier soll angeblich seit 250 Jahren ein riesiger Piratenschatz verborgen sein, nach dem noch heute fieberhaft gesucht wird. Dabei soll es sich u.a. um die Diamanten aus dem portugiesischen Schiff Nossa Senhora do Cabo e São Pedro handeln, die der legendäre Freibeuter La Buze 1721 bei Saint Denise gekapert hatte.
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Zwischen 1715 und 1730 war der Seeräuber Olivier Le Vasseur, der rund 750 raue Gesellen um sich versammelt haben soll, der Schrecken der französischen, britischen und portugiesischen Handelsflotte. Man nannte ihn auch La Buze, den Bussard, weil er wie ein Raubvogel im Seegebiet herumkreiste, blitzschnell zuschlug und mit seiner Beute ebenso schnell wieder verschwand.
Zusammen mit den berühmten Piraten Blackbeard, Charles Vane, Sam Bellamy, Paulsgrave Williams, Stede Bonnet, Benjamin Hornigold, Henry Jennings, Calico Jack Rackham, Mary Read, Anne Bonny gehörte La Buze zu der „Flying Gang“ der „Republic of Pirates“ in Providence auf den Bahamas, floh aber aufgrund der sich verstärkenden Piratenjagd aus der Karibik und kreuzte nun zusammen mit den Piratenkapitänen Thomas Cocklyn und Howell Davis im Golf von Guinea, wo sie mehrere Handelschiffe erbeuteten, die sich auf dem Seeweg von Asien nach Europa befanden. Später beschloss er zusammen mit dem Kapitän John Taylor eine Kampagne im Indischen Meer durchzuführen und schon bald kontrollierten sie ein Seegebiet, das von Indien bis nach Afrika und von Arabien bis hinunter nach Madagaskar reichte. In Madagaskar befand sich der Hauptstützpunkt der Seeräuber, hier hatten sie sogar eine eigene Republik mit dem Namen Libertalia ausgerufen.
Am 26. April 1720 kaperte er das portugiesische Segelschiff "Nossa Senhora do Cabo e São Pedro" vor Saint Denis auf der Insel Réunion auf dem sich prominente Passagiere wie der Erzbischof von Goa und der Graf von Ericeira, Vizekönig des portugiesischen Indien, befanden. Eine fette Beute. Der Graf, so heißt es, trug ein mit Diamanten verziertes Schwert bei sich, und der Bischof Dom Sebastião de Andrade Pessanha führte in seinem Gepäck das sagenumwobene goldene Kreuz von Goa mit sich, ein mit Smaragden und Rubinen bestreuter Kirchenschatz. Hinzu kamen Gold- und Silberbarren, Münzen, Edelsteine, Perlen, edle Stoffe und allerhand kostbares Geschirr. Der heutige Wert wird von Historikern auf bis zu 4,5 Milliarden Euro geschätzt.
Mit dem Diebesgut floh La Buze in sein Rückzugsgebiet, um es dort zu verstecken. Dies war aber nicht ihr Hauptstützpunkt auf Madagaskar, sondern die Seychellen.
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Die Seychellen waren das perfekte Rückzugsgebiet für die Piraten, denn die Inseln des Archipels waren bis zu ihrer Besiedlung durch die Franzosen im Jahre 1770 unbewohnt. Die Tropenrefugien verfügten über versteckte Buchten und über Berge, von deren Gipfeln aus man damals nach Verfolgern Ausschau halten konnte. Zudem gab es Süßwasserquellen und genügend Riesenschildkröten, um sich mit Proviant für den nächsten Raubzug einzudecken.
Die gesetzlosen Gesellen durchstreiften das Unterholz und kletterten in die eine oder andere Granitgesteinhöhle, um zu prüfen, ob es als Versteck geeignet ist. Es wird vermutet, dass La Buze seinen Schatz so versteckt hat, dass er nur bei einem gewissen Wasserstand je wieder gefunden werden kann.
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Nach diesem Coup umfuhren Taylor und La Buze die Südspitze Madagaskars und kaperten in der Bucht von Saint-Augustin die vor Anker liegende "La Duchesse de Noailles". Danach nahmen sie Kurs auf die Bucht von Delagoa (heute: Maputo), wo sie die Festung eroberten und den holländischen Hydrographen Jacob de Bucquoy entführten. Anschließend segelten sie nach Madagaskar, wo sich die beiden Piraten überwarfen und trennten.
In der Folgezeit gab La Buze die Piraterie auf und nahm ein Amnestie-Angebot des Königs von Frankreich und dem Gouverneur der Insel Bourbon an. Um 1729 betätigte er sich als Lotse in der Bucht von Antongil, auf Madagaskar, wo er seine Dienste den vorbeikommenden Schiffen anbot. Hierbei erkannte ihn der Kapitän des Schiffes La Méduse der ostindischen Kompagnie und nahm ihn gefangen. Mit Eisen an den Füßen wurde er nach der Insel Bourbon (heute: Réunion) überführt, um verurteilt zu werden.
Vor seiner Hinrichtung erwähnte der Pirat seinen Bewachern gegenüber: «Mit dem was ich hier versteckt habe, könnte ich diese ganze Insel kaufen». Weiterhin soll er auch mit den Worten «Mestrésors à quisauracomprendre!» („Mein Schatz demjenigen, der dies versteht“) ein Kryptogramm in die Menge vor dem Schafott geworfen haben, das den Weg zum Schatz weist. Das verschlüsselte Dokument konnte aber bisher noch niemand dechiffrieren.
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Der ehemalige englische Großwildjäger Reginald Cruise Wilkins hatte die Suche nach dem Schatz zu seiner Lebensaufgabe gemacht und glaubte, der Schatz liege hier in einer Höhle in Bel Ombre. Nüchterne Naturen mögen den sprichwörtlichen Piratenschatz für eine Legende halten, für die Behörden der Seychellen hingegen ist der Schatz mit einem geschätzten Wert von 200 Millionen Dollar geradezu amtlich. Das Betreten der Grabungsstelle ist noch immer strikt verboten.
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Mitten im Indischen Ozean vor der ostafrikanischen Küste liegen die Seychellen. Der Inselarchipel besteht aus 115 Inseln, von denen nur ca. 30 bewohnt sind. Mit ihrem azurblauem Wasser, bizarren Korallenriffen, farbenprächtigen Tropenfischen und leuchtend weißen Stränden sind die Seychellen ein Traumziel für alle, die nichts anderes wollen als baden, tauchen, schnorcheln oder einfach nur entspannen und die Seele baumeln lassen.
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