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Fischführer Mauritius - Was schwimmt hier?





Mauritius

Mauritius Unterwasserwelt


Viele verbinden mit dem Namen Mauritius allenfalls die berühmte blaue Briefmarke. Doch die von Vulkanen geprägte und mit Tropenwäldern überzogene Insel gehört mit ihren palmengesäumten weißen Stränden und dem klarem Wasser, in dem sich unzählige Korallenriffe erstrecken, auch zu besten Tauchrevieren der Welt. Weiterhin machen der botanische Garten von Pamplemousses, die Traumstrände der Ile aux Cerfs und die siebenfarbige Erde südwestlich von Chamarel die Insel zu einer "Perle im Indischen Ozean".


Von Oktober bis Dezember ist die beste Reisezeit. Die Insel verwandelt sich in einen farbenfrohen Garten und bedeckt sich mit einer Überfülle herrlicher Blumen. Die Strände sind mit Kasuarinen gesäumt, an den Straßen blühen die Flamboyant-Bäume mit ihren herrlich roten Blüten. Die knapp zweihundert Kilometer lange Küste von Mauritius ist fast vollständig von Korallenriffen umgeben und ein Lebensraum für außerordentlich farbenfrohe Korallenfische wie Igelfische und Kaiserfische.

Igelfisch

Imperatorfisch

Gepunkter Igelfisch (Diodon hystrix) Imperator-Kaiserfisch (Pomacanthus imperator)


Auch Trompetenfische (Aulostomus), von denen nur drei Arten bekannt sind, können hier beobachtet werden. Vor Mauritius trifft man auf den bis zu 80 Zentimeter langen Pazifischen Trompetenfisch (Aulostomus chinensis), der aufgrund seiner gelben Färbung auch Gelber Trompetenfisch genannt wird.

Trompetenfisch an der Stella Maru

Pazifischer Trompetenfisch

Gelber Trompetenfisch (Aulostomus chinensis)


Ebenfalls sind Meerbarben wie die Doppelsattel-Meerbarbe (Parupeneus bifasciatus) und Großschulen-Meerbarbe (Mulloides vanicolensis) anzutreffen. Zur Familie der Meerbarben (Mullidae) gehören insgesamt etwa 80 verschiedene Arten. Sie suchen in kleineren Trupps oder größeren Schwärmen Sand- oder Schlickböden und Seegraswiesen nach Nahrung ab. Beim Wühlen wirbeln sie Sand- und Schlickwolken auf und werden oft von anderen Fischen (vor allem Lippfische) begleitet, die übrig gebliebene Nahrungspartikel fressen.

Doppelsattel-Meerbarben

Meerbarben

Doppelsattel-Meerbarbe (Parupeneus bifasciatus) Großschulen-Meerbarbe (Mulloides vanicolensis)


Das vulkanische Gestein bietet ideale Verstecke für die bis zu drei Meter lange Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus). Sie ist nachtaktiv und hält sich tagsüber in Spalten und Höhlen des Riffs auf. Wie alle Muränen trifft man sie meist mit einem sich ständig öffnenden und schließenden Maul an, was für viele Taucher bedrohlich wirkt. Die vermeintliche Drohgebärde ist aber dem Umstand geschuldet, dass Muränen über keinen Kiemendeckel verfügen, mit denen Frischwasser durch die Kiemen gepumpt wird. Vielmehr erzeugen Muränen ihren Atemwasserstrom durch ein ständiges Öffnen und Schließen ihres Mauls. Wenn Muränen drohen, dann verharren sie mit weit geöffnetem Maul, bis die Gefahr vorüber ist.



Riesenmuräne (Gymnothorax javanicus)


Aber auch andere Muränenarten wie die Gelbmaulmuräne (Gymnothorax nudivomer) und die Perlenmuräne (Gymnothorax meleagris) bevölkern die Riffe. Insgesamt soll es vor Mauritus 23 verschiedene Muränenarten geben.

Gelbmaul-Muräne

Perlen-Muräne

Gelbmaul-Muräne (Gymnothorax nudivomer) Perlenmuräne (Gymnothorax meleagris)


Vor Mauritius sind auch viele Anglerfische (auch Krötenfische oder Antennenfische genannt) anzutreffen. Gut getarnt warten sie auf Beute. Dazu nutzen diese Fische einen zur Angel umfunktionierten Flossenstrahl mit Aufsatz, der wie ein kleiner Wurm aussieht. Diese Angel mit "Köder" wedelt der Anglerfisch vor dem Kopf hin und her. Will sich ein Fisch die Beute schnappen, wird er - ZACK - selbst zur Beute.

Anglerfisch

Anglerfisch

Kröten- oder Anglerfisch (Antennarius sp.) Schaukelfisch (Taenianotus triacanthus)


Die zahlreichen Wracks bieten Rotfeuerfischen...

Rotfeuerfisch

Rotfeuerfisch


... Soldatenfischen und Meerbarben Schutz.

Soldatenfische


Mit etwas Glück sind auch Korallenwelse (Plotosus lineatus) anzutreffen. Sie sind die einzige an Korallenriffen vorkommende Welsart. Als Jungtiere leben Korallenwelse oft in Schwärmen von 100 bis 1000 Tieren. Adulttiere leben einzelgängerisch oder in Gruppen bis maximal 20 Tieren. Sie durchwühlen mit ihren 4 Bartelpaaren am Maul den Boden intensiv nach Beute. Sie ernähren sich von Krustentieren, Mollusken, Würmern und gelegentlich kleinen Fischen. Korallenwelse haben giftige Stacheln an den Rücken- und Brustflossen, die schmerzhafte Wunden verursachen können.

Korallenwelse

Gestreifte Korallenwelse (Plotosus lineatus)


Aufpassen sollte man vor den zahlreichen gut getarnten Steinfischen (Synanceia verrucosa). Die plumpen Fische machen ihren Namen alle Ehre, denn sie sehen Steinen zum verwechseln ähnlich. Daher aufpassen, wo man sich festhält. Steinfische gehören zu den giftigsten Fischen überhaupt. Das in den Rückenflossenstacheln sitzende Gift kann auch für den Menschen tödlich sein. Todesfälle sind jedoch selten, in der Regel bedeutet aber eine Verletzung tagelange, extreme Schmerzen und manchmal monatelange Genesung !

Steinfisch

Steinfisch

Echter Steinfisch (Synanceia verrucosa)


Mauritius ist auch bekannt für seine einzigartige Vielfalt von Muscheln und Schnecken. Vor allem um die Riesenmuscheln (Tridacna maxima) ranken sich verschiedene Gruselgeschichten. Bis heute werden sie immer wieder „Mördermuscheln“ genannt, weil ihnen nachgesagt wird, sie schnappten nach Tauchern oder anderen Lebewesen und hielten diese in der Tiefe. Tatsächlich ist die Schließbewegung recht langsam und es ist nur ein tödlicher Unfall aus den 1930er Jahren nachgewiesen. Damals wurde ein Perlmuscheltaucher auf den Phillipien tot aufgefunden, dessen Hand in einer ca. 160 kg schweren Riesenmuschel eingeklemmt war. Er hatte versucht, eine Perle der Muschel zu entnehmen.

Tigerschnecke

Tridacna


Das systematische Sammeln von Schnecken, vor allem des Tritonhorns, haben dazu geführt, dass sich die giftigen Dornenkronen (Acanthaster planci) stark ausdehnen und ganze Korallenriffe leerfressen konnten.

Fotos: Roger Blum



Das Wrack der "Stella Maru" (Mauritius) Im Nordwesten der Insel vor Trou aux Biches liegt das Wrack des versenkten japanischen Fischerbootes "Stella Maru". Das Schiff liegt in 15 - 23 m Tiefe in der Nähe eines Riff auf sandigem Boden. Es ist leicht zu betauchen und somit auch für Anfänger gut zu geeignet. [mehr]

Das Wrack der "Water Lily" (Mauritius) Das 1981 versenkte Wrack ruht auf einem weitläufigen Sandtal, in dem das Licht stets besonders schön funkelt. Doktorfische, rote Krabben, Muscheln, Gelbmaulmuränen und Jungfernfische können in dieser Gegend beobachtet werden. [mehr]

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