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von Roger Blum
Tauchgeschichte
Die Unterwasserkamera "Rolleimarin IV"
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Seit Anfang der 1950iger Jahre verzeichnete das Sporttauchen einen rasanten Aufschwung. Immer mehr Menschen wollten die unbekannte Welt unter der Wasseroberfläche ergründen. Maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte Hans Hass. Zu seiner Ausrüstung gehörte eine Rolleiflex der Firma Franke & Heidecke. Die Kamera war damals nahezu konkurrenzlos. Er fragte bei Franke & Heidecke an, ob er ein Unterwassergehäuse für die Kamera bekommen könne. Dies war der Impuls für die Entwicklung der Rolleimarin, ein bis 100 m Tiefe geeignetes Unterwassergehäuse für die Rolleiflex.
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Die Rolleimarin wurde unter Mitarbeit von Hans Hass in den Jahren 1949 bis 1954 entwickelt und ging 1954 in Serie. Das System war eine der besten und meistverkauften Fotoausrüstungen für Taucher und galt über 20 Jahre als das Non-Plus-Ultra der Unterwasserkameras. Es blieb bis Mitte der 1970er Jahre das Standardwerkzeug für professionelle Unterwasserfotografen. Das Unterwassergehäuse bestand aus zwei Guss-Teilen. Das Oberteil des Gehäuses war mit einem Prisma ausgestattet, welches an die Kamera-Einstellschraube angeschlossen wurde. An der Oberseite konnte man einen Rahmensucher anschrauben. An der Oberseite befanden sich zudem Drehknöpfe, die die Zeit- und Blendeneinstellung übertrugen. Die Entfernungseinstellung befand sich am linken Unterteil des Gehäuses, die Transportkurbel samt Zählwerk auf der rechten unteren Seite. Es gab auch einen Filterrevolver. Für Blitzaufnahmen konnte man eine spezielle Leuchte anschließen. Hierfür musste man zuvor ein Batteriegehäuse ins Gehäuse einlegen.
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Lange suchte das Sporttaucher-Museum nach der Kamera-Legende der Firma Franke & Heidecke. Und man wurde fündig. Heute ist eine Rolleimarin in einer Vitrine des Museums ausgestellt.
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Hans Hass´ Bücher, Filme und Lichtbildervorträge zogen vor allem junge Menschen in ihren Bann. Da der Kauf einer professionellen Ausrüstung häufig nicht möglich war, bastelten sie sich nicht nur Masken, Flossen und Regler, sondern auch Unterwassergehäuse für ihre Kameras. Viele dieser Eigenbaukreationen blieben erhalten. Im Sporttauchermuseum Wendenschloß ist der Erfindergeist der Tauchpioniere erlebbar.
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Begeben Sie sich auf einen Spaziergang durch die Geschichte des Tauchens. Das Museum befindet sich in den Vereinsräumen des Tauchsportklubs Adlershof im Pro Sport 24 e.V. in der Wendenschloßstraße 420 in Berlin-Köpenick. Wer das Museum kennenlernen möchte, ist zu einem Besuch herzlich eingeladen. Da das Museum ehrenamtlich betrieben wird, wird aber um vorherige Anmeldung gebeten.
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Kontakt:
Sporttauchermuseum Berlin-Wendenschloß
c/o Tauchsportklub Adlershof im ProSport 24 e.V.
Wendenschloßstraße 420
12557 Berlin
Besuch nach vorheriger Anmeldung über museum@tauchsportklub-adlershof.de
Text/Fotos : Otmar Richter und Roger Blum
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Die Unverzagten von Adlershof (Tauchen in der DDR)
Über die „Jungen Wilden“, die so ab 1950 mit Eigenbau-Kreislaufgeräten unter Wasser gingen, ist in dem Film „Die Taucher vom Heinitzsee“ schon ausführlich berichtet worden. Weniger bekannt dürfte sein, dass eben von diesen bereits 1954 in Zusammenarbeit mit dem VEB Schiffsbergung eine Expedition zu den Wracks der Ostsee unternommen wurde, über die bereits damals ein Film entstand. Dabei und meist Spiritus rector, der „treibende Geist“ solcher Unternehmungen, war Jürgen Schmidt.
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Helmtauchen auf dem Grund der Dahme
Bereits zweimal war der Helmtaucherverein Rostock e.V. zu Besuch beim Tauchsportklub Adlershof im ProSport 24 e.V. und präsentierte seine historische Helmtauchausrüstung. Interessierte Taucher konnten die Möglichkeit nutzen, vor dem Vereinshaus der Berliner Taucher einen Rundgang auf dem Grund der Dahme zu wagen.
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Exponate von der Unterwasser-Expedition Austria 1948/1949 Ende des Jahres 2014 erhielt das Sporttauchermuseum Berlin-Wendenschloß eine Schenkung aus dem Nachlass von Franz Cech (geb. 13.5.1923, gest. 8.6.2002) aus Wien. Dieser hatte eine Vielzahl von Gegenständen für die Expeditionen des österreichischen Meeresforschers Prof. Dr. Rupert Riedl entworfen und hergestellt. 1948/49 war Riedl unter anderem Leiter der ersten österreichischen Nachkriegsexpedition in Sizilien und in der nordafrikanischen Inselwelt („Unterwasser-Expedition Austria“).
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