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Was lebt in der Karibik?

von Roger Blum

Tauchziele in der Karibik

Das Tauchparadies Bonaire



Kaum auf Bonaire angekommen wollte ich schnell ins Wasser. Nachdem ich in den letzten Tagen an mehreren Stellen der Karibik getaucht bin, bin ich auf die Riffe von Bonaire besonders gespannt. Sie gelten als eine der schönsten der Karibik. Die Insel selbst bezeichnet sich als „Divers Paradise“. Etwa 90 Tauchplätze gibt es rund um die Insel und fast alle sind von Land aus erreichbar.





Zuerst ging es über einen flachen Sandgrund im kaum zwei Meter tiefen Wasser. Nur ein paar Flossenschläge weiter erscheint die Riffkante im Fünfmeterbereich. Röhrenschwämme, Gorgonienfächer, Weichkorallen und Elchhornkorallen dominieren hier das Bild. Neben allen nur denkbaren orangen und braunen Schattierungen herrschen violette und gelbe Farbtöne vor. Die Sicht war sehr gut und betrug mehr als 30 m. Durch das Riff schlängelte sich ein Weißgefleckter Schlangenaal (Myrichthys breviceps) und ein Weißpunkt-Feilenfisch (Cantherhines macrocerus) versteckte sich an einem großen Schwamm.




Da Großfischbegegnungen vor Bonaire eher die Ausnahme sind, konzentrierte ich mich auf das Fotografieren der kleineren Bewohner des Riffs. Bunt und farbenfroh präsentierten sie sich. Auf den Gorgonienfächern sah ich Flamingozungen (Cyphoma gibbosum) und in den großen Vasenschwämmen hausten Pfeil-Gespensterkrabben (Stenorhynchus seticornis). Diese karibische Spinnenkrabbe wird bis zu zehn Zentimeter groß und sieht mit ihren runden Augen und der langen „Nase“ recht bizarr aus. Zwischen den Korallen wohnten kleine Röhrenwürmer (Spirobranchus giganteus), besser bekannt als Weihnachtsbaum-Wurm. Wie kleine Tannenbäume sehen diese festsitzenden Röhrenwürmer aus, die sich bei Gefahr blitzartig in ihre Röhre zurückziehen und diese mit einem Deckel verschließen.


An einem kleinen Wrack entdeckte ich eine Putzerstation. Ein kapitaler Tiger-Zackenbarsch (Mycteroperca tigris) ließ sich gerade seine Zähne von kleinen Putzerfischen reinigen. Die Fische machten sich im weit geöffneten Maul des Zackenbarsches zu schaffen. Er ließ sich von uns Tauchern bei seiner Zahnpflege nicht stören.


Mycteroperca tigris Mycteroperca tigris
Tiger-Zackenbarsch (Mycteroperca tigris)


Besonders beeindruckend war die Menge an Fisch. Ich habe viele Papageifische, Schmetterlingsfische, Doktorfische, Perlenkofferfische (Rhinesomus triqueter), neugierige Franzosen-Kaiserfische (Pomacanthus paru), Bermuda-Prachtkaiserfische (Holacanthus bermudensis) sowie viele Zackenbarsche unterschiedlicher Art und Größe gesehen.





Ebenfalls erlebte ich das Ballett eines Makrelenschwarms. Die silbrig glänzenden Tiere bildeten zunächst einen dichten Ball und drehten sich dann im Kreis. Ein schöner Anblick vor dem tiefen Blau des offenen Wassers.




Bei meinen Tauchgängen sah ich auch Rotfeuerfische. Die rotbraunen, weißgestreiften Fische mit ihren fächerförmigen Brustflossen und langen Brustflossenstacheln sind ungewollte Neuankömmlinge in der Karibik. Angeblich sind einige Exemplare Anfang der 1990iger Jahre nach einem Hurrikan aus einem Meerwasseraquarium in Florida entwichen. Bisher wurden zwei Arten – der Pazifische Rotfeuerfisch (Pterois volitans) und der Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) – in der Karibik gesichtet. Da sie hier (fast) keine natürlichen Feinde haben, vermehrten sie sich unaufhörlich und fressen seither die Riffe leer. Mittlerweile habe ich Rotfeuerfische auf fast allen Tauchgängen in der Karibik sehen können und die Invasion der Rotfeuerfische erreichte nunmehr auch Bonaire. Um das ökologische Gleichgewicht zu schützen, wurde die Jagd auf den Rotfeuerfisch eröffnet. An den Stränden der ABC-Inseln bittet man nun auf Hinweisschildern um Mithilfe bei der Jagd nach den gefräßigen Invasoren und in diversen Diveshops kann man sich als „Lionfish-Hunter“ registrieren lassen. Die Fische landen danach auf dem Grill. Es bleibt zu hoffen, dass die Rotfeuerfische die karibischen Riffe nicht leerfressen und die Invasion der stachligen Eindringlinge unter Kontrolle gebracht werden kann.


Genauso farbenfroh wie die Unterwasserwelt präsentiert sich Kralendijk, die Hauptstadt der Insel. Das hübsch anzuschauende Stadtbild ist durch orange-, hellblau- und rosafarbene Stuckhäuschen geprägt. Hier kann man in einem der niedlichen Restaurants die schönen Tauchgänge Revue passieren lassen.




Ist Bonaire wirklich „Divers Paradise“? Eindeutig ja!

Text und Fotos: Roger Blum


Tipp: Ich tauchte am Buddy Dive Resort (http://www.buddydive.com), nur wenige Kilometer außerhalb des Hauptortes Kralendijk. Kristallklares, türkisblaues Wasser und eines der besten Hausriffe der Insel lassen das Taucherherz höher schlagen. [mehr]
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